Künstliche Intelligenz und digitale Infrastruktur: Italiens Herausforderung

Debatte im Tecnopolo DAMA in Bologna über die Entwicklung von KI in der Cloud, zwischen Industriestrategien, Open-Source-Technologien und neuen Governance-Modellen. Die entscheidende Rolle von Unternehmen, Institutionen und nationalen Kompetenzen zur Gewährleistung von Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Kontext.
Die von EuroCC Italy mit Krateo PlatformOps organisierte Veranstaltung zum Thema „Künstliche Intelligenz: Effizienz, Skalierbarkeit und Innovation“ fand gestern in der Tecnopolo Data Manifattura (DAMA) in Bologna statt. An der von EuroCC Italy und Krateo PlatformOps konzipierten und koordinierten Veranstaltung nahmen führende Persönlichkeiten der italienischen Innovations-, Cloud- und digitalen Infrastrukturszene teil. Besonderes Augenmerk wurde auf das Thema der Diskussionsrunde gelegt: „Wie managen Unternehmen die Cloud mit KI?“ und welche Chancen diese Technologien für die Zukunft italienischer Unternehmen und Institutionen bieten.
Giulio Covassi, CEO von Krateo, stellte in seiner Rede eine grundlegende Frage: „Werden wir 2030 Protagonisten oder Zuschauer der Revolution der künstlichen Intelligenz sein? Für Italien stellt dies eine entscheidende strategische Entscheidung dar. Unser KI-Ökosystem wächst stetig, und Unternehmen wie Krateo mit 100 % Open Source und „Made in Italy“-Lösungen zeigen, dass das Land über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um ein Protagonist dieser Transformation zu sein.“ „Die eigentliche Herausforderung“, so Covassi weiter, „besteht darin, sicherzustellen, dass die Einführung von KI unter Wahrung der technologischen Souveränität erfolgt. Die Zukunft hängt von unserer Fähigkeit ab, heute in proprietäre Technologien und spezialisierte Fähigkeiten zu investieren und ein weltweit wettbewerbsfähiges Ökosystem aufzubauen, ohne unsere technologische Identität zu gefährden.“
Laura Mortini, Co-Leiterin von EuroCC Italien, betonte: „Die Veranstaltung bot eine einzigartige Gelegenheit, hervorzuheben, wie künstliche Intelligenz und Supercomputing eine gewinnbringende Kombination für Innovationsfreudige darstellen und eine grundlegende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft digitaler Infrastrukturen spielen. Italien hat dank seiner Innovationsfähigkeit, der verfügbaren technologischen Ressourcen und neuer strategischer Initiativen wie der IT4LIA AI Factory das Potenzial, eine führende Rolle bei diesem Wandel zu spielen.“
Alessandro Cimatti von der Bruno Kessler Stiftung (FBK), Direktor des Zentrums für Digitale Industrie, betont: „Agentenbasierte KI-Systeme werden zunehmend komplexe und kritische Funktionen unterstützen. Daher ist es notwendig, Zuverlässigkeit und Vorhersehbarkeit zu gewährleisten, ohne Starrheit und Verwaltungskosten zu verursachen. Fortschrittliche Programmierwerkzeuge sind hierfür unerlässlich, um den Entwicklungs- und Validierungsprozess zu strukturieren und zu automatisieren.“
Professor Ranieri Razzante hingegen konzentrierte sich auf den legislativen und regulatorischen Bereich und betonte: „Es wäre heutzutage illusorisch, über eine sichere künstliche Intelligenz nachzudenken, solange wir keine Gewissheit über die Anwendung der im KI-Gesetz und in internationalen bewährten Verfahren vorgesehenen Vorsichtsmaßnahmen haben. Ich bin außerdem der Meinung, dass die mangelnde Kontrollkultur, die die Diskussionen um dieses wichtige Instrument begleitet, als das schlimmste Problem bezeichnet werden sollte, das uns KI bereiten kann, auch wenn ihr unbestrittener Nutzen natürlich erhalten bleibt.“
Die Rede von Ivano Cortinovis, Chief Information Officer von D-Orbit, betonte: „Künstliche Intelligenz ist nicht nur eine technologische Chance, sondern auch ein strategischer Hebel für die Neugestaltung von Betriebsmodellen und ein Wendepunkt für Geschäftsmodelle. Die Diskussion während der Veranstaltung zeigt, wie zentral dieses Thema mittlerweile auf den Transformationsagenden italienischer Unternehmen steht.“
Während der Podiumsdiskussion „Künstliche Intelligenz: Effizienz, Skalierbarkeit und Innovation“ betonte Alfredo Nulli, Leiter für Architektur und Technologieportfolio bei TIM Enterprise, wie Künstliche Intelligenz heute einen grundlegenden Faktor für die Modernisierung der kritischen Infrastrukturen des Landes darstellt, auch durch den Einsatz zuverlässiger und sicherer Cloud-Lösungen mit Sitz in Italien. Der Vortrag bot zudem Gelegenheit, an die TIM Smart Infrastructure Challenge zu erinnern, eine Open-Innovation-Initiative für Start-ups, Scale-ups sowie nationale und internationale Unternehmen, die kürzlich vom Unternehmen ins Leben gerufen wurde und darauf abzielt, innovative Lösungen zur Unterstützung der digitalen Transformation kritischer Infrastrukturen zu finden, um die Qualität der Dienstleistungen für die Gemeinschaft zu verbessern.
Adnkronos International (AKI)