ADEPA verurteilte Werbeausschlüsse staatlicher Unternehmen

Der Verband argentinischer Zeitungsunternehmen (ADEPA) äußerte seine Besorgnis über den Ausschluss einiger Medienunternehmen, darunter Editorial Perfil , von der Werbung für mehrheitlich staatliche Unternehmen wie YPF, Aerolíneas Argentinas und Banco Nación. Das Unternehmen prangerte an, dass diese Situation eine diskriminierende Behandlung darstellen und gegen die Grundsätze der Gerechtigkeit und Transparenz bei der Verwendung öffentlicher Mittel verstoßen könnte.
Der Erklärung der ADEPA zufolge sei Perfil nicht nur wegen fehlender aktueller Verträge auch nicht unter den Medienunternehmen aufgeführt, deren vor dem 10. Dezember 2023 entstandene Schulden erlassen wurden, was – so die Warnung – dem Grundsatz der Rechtskontinuität staatlicher Handlungen widerspreche.
„Die Sorge besteht darin, dass dieser Ausschluss eine redaktionelle Sanktion oder eine ungleiche Praxis darstellen könnte, die gegen internationale Standards und die Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs verstößt“, erklärte die Organisation, die einen großen Teil der Medien des Landes vertritt.
Einige Regierungsvertreter rechtfertigten diese Entscheidungen mit der Bemerkung, es handele sich um typische Handlungen kommerzieller Unternehmen . ADEPA betonte jedoch, dass es sich dabei um Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Staates handele, die öffentlicher Kontrolle und den Standards der institutionellen Verantwortung unterliegen.
Darüber hinaus stellten sie die Frage, ob Einstellungsentscheidungen auf der Marktlogik basieren sollten, wenn es sich tatsächlich um Geschäftsentscheidungen handele. „Der Ausschluss von Medien, die von anderen Unternehmen desselben privaten Sektors berücksichtigt werden, ist ein klares Indiz für eine mögliche redaktionelle Diskriminierung“, warnte ADEPA.
Das Unternehmen erinnerte außerdem daran, dass es bereits im März einen Brief an den Präsidentensprecher geschickt habe, in dem es diese Bedenken zum Ausdruck gebracht habe, dass es von den betroffenen Unternehmen bislang jedoch keine Korrekturen gegeben habe.
ADEPA kam zu dem Schluss, dass offizielle Richtlinien, auch wenn sie von staatlichen Unternehmen und nicht direkt vom Staat stammen, objektiven Kriterien entsprechen und jede Form von Bevorzugung oder Bestrafung vermeiden sollten. „Dies wird von internationalen Organisationen wie der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte festgelegt“, betonten sie.
Die Situation gibt in der Branche Anlass zur Sorge, da sie erneut die Debatte über den Einsatz offizieller Werbung als Mittel zur politischen Druckausübung oder Diskriminierung aufwirft – ein immer wiederkehrendes Thema in der Beziehung zwischen den Medien und den Machthabern.
Clarin