Gegen Adán Augustos ehemalige Sekretärin liegt ein internationaler Haftbefehl vor.

Ein politisches Erdbeben erschüttert die Fundamente der Vierten Transformation. Die Generalstaatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl erlassen und bei Interpol eine Red Notice gegen Hernán Bermúdez Requena, den ehemaligen Sicherheitsminister von Tabasco während der Amtszeit von Adán Augusto López, beantragt. Ihm wird vorgeworfen, er sei der Anführer einer kriminellen Organisation.
Die mexikanische Justiz hat einen der Männer ins Visier genommen, die in Tabasco für die Sicherheit zuständig waren. Gegen Hernán Bermúdez Requena, den Leiter des Sekretariats für Sicherheit und Bürgerschutz (SSPC) des Bundesstaates, wurde Haftbefehl erlassen. Ihm wird die Führung der kriminellen Gruppe „La Barredora“ vorgeworfen.
Bermúdez Requena, bekannt unter dem Decknamen „Commander H“, ist derzeit auf der Flucht. Offizielle Quellen bestätigten, dass der Haftbefehl seit Februar 2025 in Kraft ist. Angesichts der Gefahr seiner Flucht haben die mexikanischen Behörden den Fall internationalisiert und Interpol offiziell aufgefordert, eine rote Ausschreibung für seinen Aufenthaltsort und seine Verhaftung in allen Mitgliedsländern herauszugeben.
Der Skandal erhält aufgrund der engen Verbindungen Bermúdez Requenas zur Elite der Regierungspartei eine erhebliche politische Dimension. Er wurde im Dezember 2019 von Adán Augusto López Hernández, dem damaligen Gouverneur von Tabasco, in sein Amt berufen. López Hernández wurde später zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Bundesregierung und Präsidentschaftskandidat.
Der Vorwurf ist in Tabascos politischen Kreisen nicht neu. Der derzeitige Gouverneur Javier May, ebenfalls aus Morena, hatte Bermúdez bereits im November 2024 öffentlich als mutmaßlichen Anführer von „La Barredora“ bezeichnet. Damit markierte er einen klaren Bruch mit seinem Vorgänger und legte den Grundstein für die aktuellen Ermittlungen.
„Wir werden niemals einen Pakt mit der organisierten Kriminalität schließen. Es wird keine Straflosigkeit geben. Diejenigen, die vor uns kamen, werden all das erklären müssen.“ – Javier May, Gouverneur von Tabasco.
Ermittlungen zufolge handelt es sich bei „La Barredora“ um eine in Tabasco stark vertretene kriminelle Zelle, die in einen gewaltsamen Territorialstreit mit dem Jalisco New Generation Cartel (CJNG) verwickelt ist. Besonders alarmierend ist, dass diese Organisation Berichten zufolge unter dem Schutz der Regierung selbst operierte.
Das kriminelle Netzwerk soll die Komplizenschaft anderer Beamter genutzt haben. Einer der wichtigsten Namen ist Francisco Javier Custodio Luna, alias „Guasón“, ein ehemaliger Staatspolizist, der im März 2025 verhaftet wurde. „Guasón“ und andere aktive Agenten sollen vertrauliche Informationen über Bundesoperationen an die kriminelle Zelle weitergegeben haben. Dadurch konnten diese sich der Justiz entziehen und Angriffe auf ihre Rivalen koordinieren – und das alles angeblich unter dem Schutz des damaligen Staatssekretärs Bermúdez Requena.
Dieser Fall stellt einen verheerenden Schlag für das Narrativ „Wir sind nicht gleich“ und den Kampf gegen die Korruption dar, der das Markenzeichen der derzeitigen Regierung war. Er stellt die Ernennungsverfahren in kritischen Bereichen wie der Sicherheit in Frage und eröffnet eine Debatte über das Ausmaß der Infiltration staatlicher Strukturen durch die organisierte Kriminalität.
Die Kontroverse hat sich so weit zugespitzt, dass selbst Pío López Obrador, der Bruder des ehemaligen Präsidenten, eine eindringliche Erklärung abgab, die quer durch das politische Spektrum widerhallte: „Der ganze Mist kommt schon ans Licht.“ Die Fragen, die nun offen bleiben, sind entscheidend für die politische Zukunft des Landes: Wie weit reichte das Sicherheitsnetz? Wusste die Morena-Führung von diesen Aktivitäten? Die Bürger fordern die Wahrheit, ohne Umschweife – das ist es, was sie fordern.
La Verdad Yucatán