Die Wohnungsproblematik verbessert sich nicht

Der Zugang zu Wohnraum in Spanien, sowohl zur Miete als auch zum Eigentum, ist ein wiederkehrendes Thema öffentlicher Debatten und Anlass zur Frustration der Bürger. Der stetige Anstieg der Immobilienpreise ging nicht mit einem entsprechenden Anstieg der Haushaltseinkommen einher. Dies betrifft nicht nur die schwächsten Bevölkerungsgruppen, wie junge Menschen, sondern auch Arbeitnehmer mit mittlerem oder höherem Einkommen. Dieses Phänomen trägt erheblich zu einer pessimistischen Wahrnehmung der spanischen Wirtschaft bei, trotz der positiven makroökonomischen Indikatoren.
In den letzten zehn Jahren sind die durchschnittlichen Mieten in Spanien um mehr als 50 % gestiegen, insbesondere in Großstädten, die mehr Humankapital angezogen haben. Gleichzeitig erholten sich die Kaufpreise deutlich. Die Einkommen konnten jedoch nicht mithalten. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt liegt bei rund 28.000 Euro, was einem Nettomonatsgehalt von 1.800 Euro entspricht. Da die durchschnittliche Miete (60 Quadratmeter) in vielen Hauptstädten leicht über 1.000 Euro pro Monat liegt, ist der daraus resultierende Anstieg um 50 % unverhältnismäßig und oft unbezahlbar.
Hohe Preise Am stärksten betroffen sind die unter 35-Jährigen; das Alter, in dem sie ihre Unabhängigkeit von den Eltern erlangen, ist bei vielen Kindern später der Fall.Auch der Kauf eines Eigenheims mit einer Hypothek ist keine einfache Lösung. Zwar können die Hypothekenzahlungen etwas niedriger sein als eine vergleichbare Miete, doch aufgrund der geforderten Anzahlung von beispielsweise 20 % zuzüglich Gebühren (Notar, Steuern, Gutachten) ist diese Option für viele Menschen ohne nennenswerte Ersparnisse unerschwinglich. Heutzutage decken Bürgschaften des Kreditinstituts und anderer regionaler Finanzagenturen diesen ungedeckten Teil ab, und auch niedrigere Zinssätze (Euribor) helfen, doch auch diese reichen nicht aus. Am stärksten betroffen sind junge Menschen unter 35 Jahren, was dazu führt, dass sie sich weithin erst später von ihren Eltern lösen. Dieses Phänomen hat besorgniserregende demografische Auswirkungen, wie beispielsweise eine niedrige Geburtenrate und eine alternde Bevölkerung, die die wirtschaftliche Zukunft des Landes gefährdet.
Balkone an einem Gebäude in Barcelona
David Zorrakino / Europa PressDie bisherigen Lösungsansätze waren eindeutig unzureichend. Das Angebot an Wohn- und Mietwohnungen müsste deutlich ausgebaut werden. Im Wesentlichen jedoch wurden Mietpreiskontrollen eingeführt, die im jüngsten Wohnungsbaugesetz verankert sind und dazu geführt haben, dass viele Wohnungen vom Mietmarkt genommen wurden. Obwohl sich der öffentliche Wohnungsbestand wieder erholt, besteht die große Herausforderung in einer langfristigen Stadtplanungsstrategie, die das bezahlbare Angebot deutlich erhöht, ohne auf Spekulation zurückzugreifen. Dies erfordert eine häufig diskutierte Lösung, wie beispielsweise eine breite nationale Vereinbarung, beispielsweise die Verabschiedung eines neuen Bodengesetzes, das einige der Haupthindernisse für den Wohnungsausbau beseitigen würde.
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