Dollar heute: Peso hält sich, aber Realwirtschaft durch Zölle belastet

Trotz der ernsten US-Zolldrohung zeigte sich der mexikanische Peso überraschend stabil und schloss den Tag durchschnittlich bei 18,64 pro Dollar. Diese scheinbare Ruhe an den Finanzmärkten steht im krassen Gegensatz zu den bereits läutenden Alarmglocken in der Realwirtschaft, wo Branchen wie die Automobilindustrie beginnen, präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Auf den Finanzmärkten herrschte am Samstag, dem 12. Juli, trügerische Ruhe. Der Wechselkurs des mexikanischen Pesos gegenüber dem US-Dollar blieb nahezu stabil und lag an den Bankschaltern im Durchschnitt bei 18,64 Pesos pro Dollar. Der von der mexikanischen Zentralbank (Banxico) festgelegte Wechselkurs zur Begleichung von Verbindlichkeiten (FIX) lag bei 18,6267 Pesos pro Einheit.
Diese Stabilität lässt darauf schließen, dass die Teilnehmer an den Devisenmärkten eine abwartende Haltung einnehmen und die Drohung mit 30%igen US-Zöllen möglicherweise als Verhandlungstaktik betrachten, die vor dem 1. August auf diplomatischem Wege gelöst werden wird. Unter der Oberfläche dieser Ruhe zeigt die produktive Wirtschaft des Landes jedoch bereits unverkennbare Anzeichen von Anspannung.
Um unseren Lesern ein klares Bild zu vermitteln, sind nachstehend die An- und Verkaufspreise des Dollars bei den wichtigsten Bankinstituten des Landes aufgeführt.
- BBVA Bancomer 17,58 und 19,11
- Citibanamex 18.06 und 19.09
- Banco Azteca 17.45 und 19.39
Quelle: N+. Die Preise können im Tagesverlauf variieren.
Während sich der Peso hält, spüren wichtige Sektoren für Mexikos BIP und Beschäftigung bereits die Auswirkungen der Unsicherheit. Das deutlichste Zeichen kam aus der Automobilbranche: General Motors kündigte einen Produktionsstopp in seinem Werk in Silao an, wo die beliebten Pickups Silverado und Sierra montiert werden. Dies ist eine kostspielige und konkrete Maßnahme, die auf den Ernstfall vorbereitet.
Auch die Viehwirtschaft, die bereits mit gesundheitlichen Einschränkungen seitens der USA konfrontiert ist, blickt mit äußerster Sorge auf die neuen Zölle. Wirtschaftsführer in der Hauptstadt, vertreten durch Canaco, fordern angesichts der Auswirkungen, die dieser externe und interne Druck auf den Handel hat, von der Regierung Sicherheit und Unterstützung.
Die Diskrepanz zwischen der Ruhe am Devisenmarkt und der Unruhe im produzierenden Sektor kann nicht ewig anhalten. Analysten warnen, dass die Stabilität des Peso fragil sei und fast ausschließlich vom Erfolg diplomatischer Verhandlungen abhänge.
Sollten die Gespräche zwischen Mexiko und den USA in den kommenden Tagen nicht ergebnislos verlaufen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Unsicherheit auf den Wechselkurs ausweitet und zu einer Abwertung des Peso führt. Derzeit erlebt die mexikanische Wirtschaft zwei Realitäten: Die Märkte setzen auf eine politische Lösung, und Fabriken und Unternehmen bereiten sich bereits auf die Auswirkungen eines möglichen Handelskriegs vor.
La Verdad Yucatán