So verhielten sich die Spieler nach dem Spiel gegen Finnland. Das gab es noch nie
Korrespondenz aus Helsinki
Selbst nach den größten Blamagen – und davon gab es in den letzten Jahren jede Menge – konnte man sich darauf verlassen, dass einige polnische Nationalspieler kurz nach dem Schlusspfiff in der Mixzone auftauchten, um sich zum Spiel zu äußern. Es geht nicht um Respekt vor Journalisten, sondern vor den Fans, denn Medienvertreter sind nur ein Sprachrohr.

Nach der Niederlage in Helsinki würdigte keiner der Spieler die wartenden Journalisten. Der bevorstehende Rückflug nach Warschau – 14:30 Uhr von Helsinki, etwas mehr als zwei Stunden nach dem Schlusspfiff – ist eine schwache Entschuldigung. In den letzten Jahren sind die Spieler nicht unter solch einem Zeitdruck in der Mixed Zone erschienen.

Die Gründe für das Verhalten der Nationalmannschaft muss man nicht lange suchen. Eine rüde Niederlage, ein unangenehmes Umfeld um die Nationalmannschaft und den polnischen Fußballverband sowie zahlreiche Spekulationen nach den jüngsten Ereignissen rund um die Aberkennung der Kapitänsbinde von Robert Lewandowski – kein Wunder, dass sich keiner der Spieler den Fragen der größten polnischen Medien stellen wollte. Aber das gehört zu ihren Pflichten.
Nur Jan Bednarek (noch auf dem Spielfeld), Jakub Kiwior und Jakub Moder (in den Katakomben des Stadions) wurden von den Reportern von TVP Sport erwischt. Der polnische Fußballverband ist verpflichtet, mehrere Spieler nach dem Spiel für Interviews an den offiziellen Sender zu delegieren.
Als die Abgeordneten in der Mix-Zone die Möglichkeit hatten, ihre Ansichten breiter zu äußern und ihre Meinungen auf den Tisch zu legen, fehlte es an gutem Willen und Mut.
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