Spanien setzt auf China. Huawei hat Zugang zu vertraulichen Informationen

Die Vereinbarung zwischen der spanischen Regierung und Huawei betrifft die Nutzung der Systeme des chinesischen Unternehmens zur Archivierung vertraulicher Polizeiaufzeichnungen. Sie wurde trotz anhaltender Warnungen vor Huaweis engen Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas unterzeichnet.
Huawei profitiert von den politischen Beziehungen zwischen Spanien und ChinaHuawei wurde von den Geheimdiensten der USA und der EU offiziell als „Hochrisikolieferant“ eingestuft. Dies hinderte Spanien jedoch nicht daran, das chinesische Technologieunternehmen zunehmend in die öffentliche Verwaltung und Polizei einzubinden.
Politische Verbindungen verschärfen die Kontroverse zusätzlich. So wurde dem ehemaligen Premierminister José Luis Rodríguez Zapatero vorgeworfen, maßgeblich an Huaweis frühzeitigem Zugang zur spanischen Strafverfolgungsinfrastruktur beteiligt gewesen zu sein. Der derzeitige Premierminister Pedro Sánchez scheint unterdessen einen versöhnlicheren Ton gegenüber China anzuschlagen und distanziert sich von der harten Haltung der EU-Gremien.
Huawei hingegen bestreitet jegliche Beteiligung an Spionage oder unberechtigtem Datenzugriff. Das Unternehmen versichert, keinen Zugriff auf die auf seinen Servern gespeicherten Inhalte zu haben und jedes System – unabhängig vom Hersteller – durch entsprechende Verschlüsselung und entsprechende Regelungen absichern zu können.
Verbot in den USA und der EU; Spanier begrüßen es offenIm Vergleich dazu verbieten die USA Huaweis Beteiligung an Telekommunikationsnetzen vollständig. Die Europäische Kommission empfahl den Mitgliedstaaten 2020, Hochrisikolieferanten (laut der Kommission ist dies Huawei) vom Ausbau von 5G-Netzen und anderen kritischen Systemen auszuschließen. Länder wie Deutschland, Frankreich und Schweden haben seitdem Verbote oder strenge Beschränkungen für chinesische Technologieunternehmen verhängt.
In Spanien wurden keine Beschränkungen für die Datenspeicherinfrastruktur eingeführt, sodass Huawei seine Position in einem der sensibelsten Bereiche der öffentlichen Verwaltung behaupten konnte: der Speicherung abgefangener Kommunikationen von Polizei- und Geheimdienstoperationen.

Ein Wirtschaftsjournalist mit fast 10 Jahren Branchenerfahrung. Er begann seine Karriere bei PAP Biznes, dann bei 300Gospodarka und seit Anfang 2022 bei WNP.PL. Er deckt ein breites Spektrum der Finanzwelt ab und schreibt als Leiter der Marktabteilung hauptsächlich über die Welt der Kapitalanlagen, von Gold und Aktien bis hin zu Kryptowährungen.
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