Lívio de Morais fordert die Rückgabe von Werken, wenn Museen dazu in der Lage sind

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Lusa anlässlich des 50. Jahrestages der Unabhängigkeit Mosambiks, der am Mittwoch, dem 25. Juni, gefeiert wird, sagte der Autor des Führers „Afrikanische Kunst in ethnologischen Museen – Europa, Afrika, Amerika“, dass die Lage ernst sei, und ordnete das Thema als „einen Affenbrotbaum“ ein, einen Baum, der sich durch einen breiten Stamm auszeichnet.

„Ich kenne die Museen in Europa und Amerika. Was gibt es in den Museen? Es gibt afrikanische Werke. Wie sind sie in die Museen gelangt? Wie wurden die Museen gefüllt? Durch Plünderungen während der Kolonialzeit“, sagte er.

Laut Lívio de Morais wurden diese Werke aus den damals kolonisierten Ländern mitgenommen, „wie jemand, der unter einen Cashewbaum geht und die Cashewnüsse und Blätter pflückt. Und ohne Gegenleistung, ohne dem Besitzer etwas abzukaufen.“

Eine sofortige und leichtfertige Rückgabe befürwortet der Maler und Bildhauer allerdings nicht, denn „Afrika verfügt derzeit nicht über Museen, die die Bedingungen für eine Rückgabe dieser Werke gewährleisten.“

„Es geht nicht darum, zu sammeln und zurückzugeben. Wir müssen Museumsdirektoren und Museumstechniker ausbilden, kompetente und hochwertige Museen schaffen und dann die Werke zurückgeben“, argumentierte er.

Und was den Standort dieser Werke betrifft, sagt Lívio de Morais, dass er einer von denen ist, die über diese Informationen verfügen, obwohl er einräumt, dass auch vieles ungeklärt ist.

„Wenn wir ins Anthropologische Museum in Porto gehen, finden wir noch ungeöffnete Kisten aus der Kolonialzeit. Und wenn wir ins Ethnologische Museum in Lissabon gehen, finden wir Werke und einige Kisten mit Werken, die aus Mosambik und den ehemaligen Kolonien stammen.“

Der Kunsthistoriker weist zudem auf eine weitere Schwierigkeit hin, die mit Sammlungen zusammenhängt, die sich in der Hand von Privatpersonen befinden und diese an Museen ausleihen.

„Diese Werke sind schwieriger, ja fast unmöglich wiederherzustellen, weil sie Eigentum von Menschen sind“, sagte er.

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