Taiwan erhebt Zölle auf chinesisches Bier und Walzstahl

Taiwans Finanzministerium gab am Freitag bekannt, dass es ab dem 3. Juli vorübergehende Antidumpingzölle auf Bier und warmgewalzten Stahl aus China erheben werde. Als Grund nannte es einen „erheblichen Schaden“ für die einheimische Industrie.

In einer Erklärung wies das Ministerium darauf hin, dass die Zölle auf Bier bis zu 64,14 Prozent erreichen könnten, während die Zölle auf warmgewalzten Stahl auf maximal 20,15 Prozent begrenzt seien.

„Das Finanzministerium und das Wirtschaftsministerium haben vorläufig das Vorhandensein von Dumpingpraktiken festgestellt, die der nationalen Industrie erheblichen Schaden zugefügt haben “, heißt es in der Mitteilung. Außerdem heißt es, dass die Gebühren ab dem Datum ihres Inkrafttretens vier Monate lang gelten werden.

Beim Dumping handelt es sich um den Verkauf zu einem Preis, der unter den Produktionskosten liegt.

Die taiwanesischen Behörden leiteten im vergangenen März eine Untersuchung zu chinesischem Bier und Stahl ein und erklärten, dass die einheimischen Produkte einem „unlauteren Wettbewerb“ ausgesetzt seien.

Die Entscheidung Taipehs fällt in eine Zeit erhöhter Spannungen im Verhältnis zu Peking, das Taiwan als „unveräußerlichen Teil“ des chinesischen Territoriums betrachtet, obwohl die Insel seit 1949 autonom regiert wird.