Im Jahr 2024 beliefen sich die direkten Kosten für die Bekämpfung chronischer Infektionskrankheiten auf 235 Milliarden Rubel

Im Jahr 2024 sank die Inzidenz von 48 Infektionskrankheiten in Russland. Der stärkste Rückgang der Inzidenz wurde bei folgenden nosologischen Entitäten beobachtet: Astrachan-Fleckfieber – 3-mal, akute Hepatitis B – 2,8-mal, bakterielle Ruhr (Shigellose) – 1,8-mal, Enterovirus-Meningitis – 2,5-mal, Pseudotuberkulose – 2,2-mal, Leptospirose – 2-mal, aktive Formen neu diagnostizierter Tuberkulose – 1,9-mal, einschließlich Tuberkulose der Atemwege – 1,8-mal.

Tuberkulose, HIV-Infektion und Virushepatitis B und C

Laut Rospotrebnadzor belief sich das Finanzierungsvolumen für Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkulose auf 129,5 Milliarden Rubel. Im Jahr 2024 wurden 38.753 Neuerkrankungen registriert, das sind 9,65 % weniger als im Jahr 2023. Gleichzeitig verzeichneten 27 Regionen einen Anstieg der Tuberkulosefälle bei Kindern, während sie bei Erwachsenen zurückgingen. Die Tuberkulosefälle gingen in den letzten dreizehn Jahren insgesamt zurück. Im vergangenen Jahr erreichte sie 26,49 Fälle pro 100.000 Einwohner und lag damit fast halb so hoch wie der langfristige Durchschnitt (49,39 Fälle).

Die direkten medizinischen Ausgaben des Bundeshaushalts und der Regionalhaushalte für Maßnahmen zur Eindämmung der HIV-Infektion beliefen sich auf 74,8 Milliarden Rubel. Laut der Überwachung des Kaufs antiretroviraler Medikamente durch die Expertengruppe Zdravresurs machten die Ausgaben für den Kauf solcher Medikamente fast die Hälfte (49,2 %) aller direkten medizinischen Ausgaben (36,8 Milliarden Rubel) aus. Im Jahr 2024 sank die HIV-Inzidenzrate im Vergleich zu 2023 um 9,9 % und im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt 2012–2023 um 31,4 %. Zum 31. Dezember 2024 lag die HIV-Inzidenz bei 831,44 Fällen pro 100.000 Einwohner. Im vergangenen Jahr wurden 52 Millionen HIV-Tests durchgeführt. Eine aktive Übertragung der HIV-Infektion wurde sowohl in der allgemeinen Bevölkerung im gebärfähigen Alter durch heterosexuelle Sexualkontakte als auch in traditionell HIV-gefährdeten Bevölkerungsgruppen beobachtet: 80,9 % der im Jahr 2024 erstmals identifizierten HIV-Infizierten gaben an, ausschließlich heterosexuelle Kontakte zu haben, 14 % berichteten von intravenösem Drogenkonsum und 3,8 % von homosexuellen Kontakten.

Die direkten medizinischen Kosten für die Bekämpfung von Hepatitis C beliefen sich auf 28,3 Milliarden Rubel, für Hepatitis B auf 2,7 Milliarden Rubel. Im Jahr 2024 betrug die Inzidenz chronischer Virushepatitis 44,32 Fälle pro 100.000 Einwohner. Bei Kindern unter 17 Jahren wurden 348 Fälle registriert. Die Inzidenzrate für chronische Hepatitis C betrug 50.993 Fälle, davon 284 Fälle bei Kindern unter 17 Jahren. Die Inzidenz für chronische Virushepatitis B betrug im Jahr 2024 9,41 Fälle pro 100.000 Einwohner (13.770 Fälle).

Andere Infektionskrankheiten

Im Jahr 2024 wurden in Russland 36,1 Millionen Fälle von Infektions- und Parasitenerkrankungen registriert, heißt es in dem Bericht. Die Zahl ist 9,3 % niedriger als im Jahr 2023 (39,8 Millionen Fälle). Im vergangenen Jahr belief sich der wirtschaftliche Schaden allein durch 30 Infektionskrankheiten nach Angaben der Aufsichtsbehörde auf über eine Billion Rubel.

Den größten wirtschaftlichen Schaden verursachten akute Infektionen der oberen Atemwege mit multipler und nicht näher bezeichneter Lokalisation (ARVI) – 816,1 Milliarden Rubel, an zweiter Stelle – COVID-19 (91,6 Milliarden Rubel), an dritter Stelle – Windpocken mit einem Indikator von 44 Milliarden Rubel. Den geringsten Schaden für den Haushalt verursachten Leptospirose (10 Millionen Rubel), Typhus und Tetanus (je 4,4 Millionen Rubel).

In den letzten 13 Jahren wurde die maximale ARVI-Inzidenz im Jahr 2022 verzeichnet (29.059,21 Fälle pro 100.000 Einwohner). Im Jahr 2024 waren 21,5 % der Bevölkerung des Landes von ARVI betroffen (31,4 Millionen Fälle), das sind 23,6 % weniger als im Jahr 2023.

Insgesamt wurden laut Rospotrebnadzor im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Fälle von COVID-19 im Land festgestellt (2 Millionen Fälle im Jahr 2023). Die Zahl ist um 45,5 % gesunken.

Die Zahl der Windpockenfälle hat zugenommen. Im Jahr 2024 waren es 830.000 Fälle (9,7 % mehr als im Jahr 2023). Im vergangenen Jahr wurden vier Todesfälle registriert (drei bei Kindern, einer bei einem Erwachsenen). Im Jahr 2023 gab es sieben Todesfälle, alle bei Kindern.