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Wissenschaftler haben den Grund für die Bildung von "Falten" an den Fingern im Wasser gefunden

Wissenschaftler haben den Grund für die Bildung von "Falten" an den Fingern im Wasser gefunden

Blutgefäßstudie enthüllt das Geheimnis der Hautschrumpfung nach dem Baden

Falten an den Fingern, die nach längerem Kontakt mit Wasser entstehen, interessieren Wissenschaftler schon lange. Jüngste Forschungen amerikanischer Wissenschaftler haben endlich Licht in diesen mysteriösen Prozess gebracht, der mit dem Kreislaufsystem und den physiologischen Anpassungen des Körpers zusammenhängt.

Blutgefäßstudie enthüllt das Geheimnis der Hautschrumpfung nach dem Baden
Foto: unsplash.com

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Der Biomedizintechniker Guy Herman wollte herausfinden, ob Falten immer auf die gleiche Weise entstehen und was genau ihre Entstehung verursacht. Während des Experiments wurden drei Freiwillige eingeladen und gebeten, ihre Finger 30 Minuten lang in Wasser einzuweichen. Anschließend zeichneten die Forscher die Veränderungen mithilfe spezieller Fotos auf. Sie zeigten, dass die auf nassen Fingern gebildeten Muster – schleifenartige Spitzen und Täler – bei den Teilnehmern auch nach dem erneuten Einweichen einen Tag später wiederholt wurden.

„Dies deutet darauf hin, dass der Mechanismus der Faltenbildung kein zufälliges Phänomen, sondern ein systemischer physiologischer Prozess ist“, schlussfolgern die Wissenschaftler.

Die Forscher erklären, dass bei Nässe der Haut Wasser durch offene Schweißdrüsen eindringt und so zu einer Verringerung der Salzkonzentration in der äußeren Hautschicht führt. Diese chemische Veränderung sendet Nervensignale an das Gehirn, die die Verengung der Blutgefäße aktivieren, den sogenannten Vasokonstriktorreflex. Dadurch kommt es zu einer Kontraktion, Dehnung und leichten Verschiebung der Gefäße, was zur Bildung charakteristischer Fältchen und Falten führt. Herman betont, dass die Blutgefäße ihre Position nicht wesentlich verändern, sondern sich nur leicht relativ zueinander verschieben, wodurch genau diese Muster entstehen.

Interessanterweise waren diese Falten keine Nebenwirkung oder eine zufällige Verformung der Haut. Sie erfüllen eine wichtige Funktion: Sie erhöhen die Traktion auf nassen Oberflächen und erleichtern so das Gehen auf nassen Gegenständen oder den Halt auf rutschigen Oberflächen. Bei nasser Haut verhindern solche Falten ein Ausrutschen und bieten besseren Halt, was für das Überleben in der Natur besonders wichtig ist.

Wissenschaftler vermuten, dass die temporäre Textur die Sensibilität der Finger verringern oder sie anfälliger für Verletzungen machen könnte. Die genauen Gründe hierfür sind jedoch noch immer unbekannt und die Forscher untersuchen weiterhin die Mechanismen, die diesem Phänomen zugrunde liegen.

Früher glaubte man, dass die Entstehung von Falten mit Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen zusammenhängt. Allerdings ergab eine Studie aus dem Jahr 2016, dass hierfür eine Hautschwellung von mindestens 20 Prozent erforderlich ist. Außerdem stellte man fest, dass sich bei Menschen mit Nervenschäden keine Falten bildeten, was darauf hindeutet, dass das Nervensystem bei diesem Prozess eine wichtige Rolle spielt. Herman und sein Team testeten dies an einem ihrer Studenten, der eine Schädigung des Mittelnervs in seinen Fingern aufwies und stellten fest, dass er keine Falten bekam – was die Hypothese der neuronalen Regulierung stützt.

  • Angelina Brzhevskaya

Autoren:

mk.ru

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