Schlaflosigkeit oder Schlafmangel?

Jeder bekommt von Zeit zu Zeit ein wenig Schlaf. Doch wenn dieser vorübergehende Zustand chronisch wird, beginnen die Körpersysteme nach und nach zu versagen. Zwischen 50 und 70 Millionen Erwachsene in den USA leiden medizinisch unter Schlafmangel.
Es handelt sich also nicht nur um „Müdigkeit“, sondern um ein systemisches Problem, das Herz, Gehirn und Immunsystem zerstört. (Quelle: Cleveland Clinic, 2024)
Was ist die ideale Schlafdauer je nach Alter?
Personen über 50 können diese Mindestschlafdauer nicht einmal annähernd erreichen. Mit zunehmendem Alter brauchen wir jedoch besseren Schlaf, nicht mehr.
Der Tiefschlaf nimmt ab, der oberflächliche Schlaf nimmt zu
Der Schlaf verläuft in Zyklen, die aus vier Phasen bestehen:
1 – Stufe 1 (leichter Schlaf): Übergang zum Schlaf. 5 % des Schlafs.
2 – Phase 2 (mittlerer Tiefschlaf): 45 % Schlaf. Gedächtnis und Lernen sind hier.
3 – Phase 3 (Tiefschlaf): In dieser Phase regeneriert sich der Körper. Sie nimmt einen Anteil von 25 % ein, der jedoch mit zunehmendem Alter abnimmt.
4 - REM-Schlaf: Die Phase, in der Träume auftreten. Ermöglicht Lernen und emotionales Gleichgewicht.
Dieser Zyklus wiederholt sich alle 90–120 Minuten. Pro Nacht sind 4–5 Zyklen erforderlich. Wird der Schlaf jedoch häufig unterbrochen, stellt sich kein Tiefschlaf ein. Man wacht morgens „schlafend, aber nicht ausgeruht“ auf. (Quelle: Cleveland Clinic Sleep Medicine Manual, 2023)
Können Sie nicht schlafen oder schlafen Sie nicht?Schlaflosigkeit und Schlafentzug unterscheiden sich voneinander:
- Schlaflosigkeit: Sie gehen ins Bett, können aber nicht schlafen.
- Schlafmangel: Sie schaffen sich bewusst nicht genügend Schlaf.
- In beiden Fällen ist das Ergebnis das gleiche: Ablenkung, Müdigkeit, Depression, Vergesslichkeit.
Menschen über 50 leiden in der Regel nicht an Schlaflosigkeit, sondern an chronischem Schlafmangel, der sich unbemerkt entwickelt. Man geht spät ins Bett, steht früh auf und wacht nachts häufig auf. Doch all das wird mit den Worten abgetan: „Ich bin alt, das ist normal.“
Selbsttest für SchlafmangelWenn Sie drei oder mehr der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, leiden Sie möglicherweise unter Schlafmangel:
1. Ich schlafe weniger als 6 Stunden pro Nacht.
2. Ich bin nicht erfrischt, wenn ich aufwache.
3. Ich leide tagsüber unter Geistesabwesenheit und Vergesslichkeit.
4. Ich habe tagsüber das Bedürfnis, ein Nickerchen zu machen.
5. So ist es seit drei Monaten.
6. Ich fühle mich morgens gereizt oder träge.
7. Ich wache nachts häufig auf und kann nicht wieder einschlafen.
Wo kann ich mich bewerben?- Wenn das Problem länger als 3 Monate besteht,
- Wenn eine Schlafstörung vorliegt, die das tägliche Leben beeinträchtigt,
Wenn Sie trotz Schlaf morgens immer noch müde sind, sollten Sie einen Schlafspezialisten aufsuchen.
Zur Diagnose können ein einfaches Schlaftagebuch, ein polygraphischer Schlaftest oder Tests mit einem Heim-Atemgerät verwendet werden. (NIH-Leitfaden zu Schlafstörungen, 2022)
Welche Organe sind geschädigt?Schlafmangel bedeutet nicht nur dunkle Augenringe. Laut Daten der Cleveland Clinic kann anhaltender Schlafmangel zu Folgendem führen:
- Herz-Kreislauf-System: Bluthochdruck, Herzinfarkt, Arteriosklerose.
- Stoffwechsel: Das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt.
- Immunsystem: Die Widerstandskraft gegen Infektionen nimmt ab.
- Gehirn: Das Gedächtnis lässt nach, das Alzheimer-Risiko steigt.
- Psychologie:
Depression, Angst, Verlust der Wutkontrolle.
- Verhalten: Gedankenverwirrung, langsame Reflexe, Halluzinationen.
Schlaf dient also nicht nur der Erholung, sondern ist eine Notwendigkeit, um den Alterungsprozess zu verzögern, Krankheiten vorzubeugen und zu überleben.
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