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Wenn Ihr Kind ständig drinnen und vor dem Bildschirm sitzt, seien Sie vorsichtig! Myopie ist zu einer Epidemie geworden

Wenn Ihr Kind ständig drinnen und vor dem Bildschirm sitzt, seien Sie vorsichtig! Myopie ist zu einer Epidemie geworden

Myopie, eine der weltweit häufigsten Augenkrankheiten, die Anfang der 2000er Jahre bei Kindern mit etwa 20 Prozent Myopie diagnostiziert wurde, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist die Myopie weltweit auf 33 Prozent gestiegen! Das bedeutet, dass bei jedem Dritten Myopie diagnostiziert wird. Wenn nicht die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden, wird diese Zahl im Jahr 2050 voraussichtlich auf 50 Prozent steigen. Anders ausgedrückt: Man geht davon aus, dass jeder Zweite von Myopie betroffen sein wird!

Obwohl es in der Türkei keine umfassende Screening-Studie gibt, zeigen klinische Beobachtungen, dass die Häufigkeit von Myopie in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen hat und bei Kindern im Schulalter etwa 9 Prozent beträgt. Die Augenärztin Assoc. Prof. Dr. Semra Akkaya Turhan sagt: „Zwar sind genetische Faktoren ein starker Risikofaktor, die wichtigsten Gründe für diesen Anstieg, der weltweit als ‚Myopie-Epidemie‘ bezeichnet wird, sind jedoch, dass Kinder – insbesondere aufgrund der Urbanisierung – weniger Zeit im Freien und mehr Zeit mit Nahbereichsaktivitäten wie Lesen, Computer- und Tablet-Nutzung in Innenräumen verbringen. Denn durch die geringere Einwirkung von natürlichem Tageslicht werden die Mechanismen, die Myopie in den Augen vorbeugen – wie etwa das im Netzhautgewebe abgesonderte Dopaminhormon, das die Verlängerung des Auges hemmt – nicht ausreichend aktiviert, und infolgedessen entwickelt sich Myopie.“

Kann zu Sehverlust führen

Myopie ist eine Sehstörung, die als Unfähigkeit, in die Ferne zu sehen, bekannt ist. Normalerweise bündeln sich die Strahlen, die auf die Vorderseite des Auges treffen, auf der Netzhaut und erzeugen ein scharfes Bild. Bei Myopie hingegen bündeln sich die Strahlen aufgrund der Struktur des Auges vor der Netzhautebene. Dadurch werden insbesondere weit entfernte Objekte unscharf wahrgenommen. Die Augenspezialistin Assoc. Prof. Dr. Semra Akkaya Turhan warnt, dass unbehandelte Myopie nicht nur den schulischen Erfolg und die Lebensqualität von Kindern beeinträchtigt, sondern auch schwere Augenerkrankungen wie Netzhautablösung, Glaukom und frühen Katarakt begünstigen kann, die in hohem Maße zu irreversiblem Sehverlust führen können. Daher ist es von großer Bedeutung, Myopie frühzeitig zu behandeln und vor allem das Risiko ihrer Entwicklung zu minimieren.

Wenn Ihr Kind ständig drinnen und vor einem Bildschirm sitzt, seien Sie vorsichtig. Kurzsichtigkeit ist zu einer Epidemie geworden.

5 wichtige Regeln gegen das Myopie-Risiko

Die Augenärztin Assoc. Prof. Dr. Semra Akkaya Turhan weist darauf hin, dass es einfache, aber wirksame Vorkehrungen gibt, die Familien treffen können, um das Risiko einer Myopie zu verringern oder deren Fortschreiten zu verlangsamen. Myopie tritt üblicherweise im Schulalter, insbesondere von der Grundschule bis zur Pubertät, auf. Sie sagt: „Auch wenn Lebensstilvorkehrungen allein Myopie nicht vollständig verhindern können, reduzieren sie doch Risikofaktoren und verlangsamen das Fortschreiten einer bestehenden Myopie. Familien, die ihren Kindern in diesen Bereichen gesunde Sehgewohnheiten vermitteln, leisten langfristig einen sehr wertvollen Beitrag im Kampf gegen Myopie.“

1- Verbringen Sie täglich mindestens 1-2 Stunden im Freien

Einer der stärksten Schutzfaktoren zur Vorbeugung von Myopie ist, dass Kinder täglich viel Sonnenlicht bekommen und im Freien spielen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass jede zusätzliche Minute im Freien das Risiko einer Myopie um bis zu 23 Prozent reduziert. Augenärztin Dr. Semra Akkaya Turhan, Sie empfehlen, dass Kinder täglich mindestens ein bis zwei Stunden im Freien verbringen. „Es ist erwiesen, dass die Myopierate bei Kindern, die 10 bis 14 Stunden oder mehr pro Woche im Freien verbringen, deutlich niedriger ist. Daher sollten Möglichkeiten wie Parks, Gärten und Spiele im Freien als Freizeitaktivitäten nach der Schule oder am Wochenende verstärkt werden.“

Wenn Ihr Kind ständig drinnen und vor einem Bildschirm sitzt, seien Sie vorsichtig. Kurzsichtigkeit ist zu einer Epidemie geworden.

2- Verbringen Sie nicht mehr als 2 Stunden pro Tag vor dem Bildschirm.

Sie sollten die Zeit, die Ihr Kind vor digitalen Bildschirmen wie Tablets, Smartphones , Fernsehern und Computern verbringt, so weit wie möglich kontrollieren. Insbesondere bei jüngeren Altersgruppen erschwert die längere Bildschirmzeit den Augen das Fokussieren auf nahe Objekte und reduziert die Blinzelfrequenz, was zu trockenen Augen führt. Die Augenärztin Dr. Semra Akkaya Turhan weist darauf hin, dass insbesondere bei Kindern zwischen 5 und 17 Jahren die Bildschirmzeit zwei Stunden pro Tag nicht überschreiten sollte. Sie führt ihre Ausführungen wie folgt aus:

Bei längerer Bildschirmzeit nehmen Beschwerden über trockenes, gerötetes und verschwommenes Sehen bei Kindern zu. Eltern sollten daher die Bildschirmzeit zu Hause planen und zwischendurch verschiedene Aktivitäten einplanen. Hilfreich ist auch die 20-20-20-Regel: Nach jeweils 20 Minuten Naharbeit entspannt ein mindestens 20-sekündiger Blick auf einen etwa sechs Meter entfernten Punkt die Augen. Diese Pause trägt dazu bei, das Risiko von Kurzsichtigkeit zu senken, da sie die Belastung der Augen durch die Fokussierung im Nahbereich verringert. Auch eine nicht zu hohe Bildschirmhelligkeit und die Verwendung einer Blaulichtfilterbrille in den Abendstunden tragen zur Verringerung der Augenermüdung bei.

3- Der Leseabstand sollte mindestens 30-40 Zentimeter betragen

Auch der richtige Abstand beim Lesen, Schreiben oder der Nutzung von Tablet/Telefon trägt maßgeblich zur Verringerung des Myopierisikos bei. Es wird empfohlen, einen Leseabstand von mindestens 30–40 cm einzuhalten. Es ist hilfreich, wenn das Kind aufrecht am Schreibtisch sitzt, das Buch nicht direkt an die Augen drückt und bei Bedarf groß gedruckte Texte verwendet. Darüber hinaus ist es wichtig, bei längerer Naharbeit regelmäßig Pausen einzulegen.

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4- Tageslicht ist im Arbeitszimmer sehr wichtig

Eine gute Beleuchtung der Lern- oder Leseumgebung eines Kindes ist für die Augengesundheit von entscheidender Bedeutung. Denn unzureichendes Licht führt zu einer Pupillenerweiterung und erschwert das Fokussieren. Dadurch werden die Augen unnötig belastet, was langfristig die Entwicklung von Kurzsichtigkeit beschleunigen kann. Die Augenärztin Dr. Semra Akkaya Turhan, die darauf hinweist, dass die Nutzung von Tageslicht im Lernzimmer eines Kindes so weit wie möglich gefördert werden sollte, sagt: „Bei Verwendung von künstlichem Licht sollte das Licht im richtigen Winkel positioniert werden, damit es nicht direkt ins Auge fällt. Bei einer Schreibtischlampe sollte die Lichtquelle die Seite beleuchten, aber nicht in die Augen des Kindes scheinen.“

5- Achten Sie auf die Höhe der Gegenstände

Eine weitere wichtige Vorsichtsmaßnahme gegen Myopie ist die sorgfältige Anordnung der Gegenstände am Arbeitsplatz Ihres Kindes. Assoc. Prof. Dr. Semra Akkaya Turhan betont, dass Sie die Höhe von Tisch und Stuhl so einstellen sollten, dass Ihr Kind bequem arbeiten kann. Sie sagt: „Ihr Kind sollte sich weder bücken noch hinlegen, um zu arbeiten.“

milliyet

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