Yilmaz Polat: Es gibt keine Liebesbeziehung zwischen Trump und Erdogan, wie angenommen

Der US-Repräsentant von Tele1, Yilmaz Polat, sprach auf dem vom Journalistenverband in Ankara organisierten Panel „Medien für Demokratie – Demokratie für Medien“. Der Journalist Yilmaz Polat, der die politischen Entwicklungen in Washington, der Hauptstadt der USA, seit vielen Jahren verfolgt, erläuterte die Bedingungen für die Berichterstattung in den USA als ausländischer Journalist und das Bild der türkischen Presse im Ausland. Polat machte wichtige Beobachtungen zum Bild der türkischen Presse in den USA und sagte: „Früher wurden wir als türkische Journalisten respektiert, wir stellten unsere Fragen und bekamen unsere Antworten. Heute spiegelt sich die Situation der türkischen Presse im Inland leider auch im Ausland, in Amerika, wider. Es ist bekannt, dass es eine voreingenommene Presse gibt.“
Polat erklärte, dass „diese Situation negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen unabhängiger türkischer Journalisten in den Vereinigten Staaten hat.“
Auf die Frage, ob die Trump-Regierung Amerika in ein autoritäres Regime führe, beschrieb Polat Trumps Außenpolitik als „Immobilienmaklerperspektive“ und sagte, dieser Ansatz habe direkte Auswirkungen auf die US-Weltpolitik. „Trump ist ein Geschäftsmann, ein Immobilienmakler, der in seinem Leben schon oft Pleite gegangen ist. Er betrachtet die Welt als eine Immobilie. Seine Aussage: ‚Ich werde Gaza zu einem internationalen Ferienort machen‘ ist ein Beispiel dafür.“
Polat bewertete auch die türkisch-amerikanischen Beziehungen während der Ära Donald Trump und sagte:
Trumps Beziehungen zu Erdoğan stehen immer wieder auf der Tagesordnung. Erdoğan ist der Politiker, mit dem er während seiner ersten Amtszeit am häufigsten telefonierte. Trumps Außenpolitik betrifft uns direkt. Die Türkei wurde während der Trump-Ära mit schweren Sanktionen belegt und aus dem F-35-Kampfjet-Projekt zurückgezogen. Die CAATSA verhängte Sanktionen. Es ist keine Liebesaffäre, wie behauptet wird. Die Fälle sind jedoch noch nicht abgeschlossen, und der Fall Halkbank wird der Türkei weiterhin als politische Erpressung vorgehalten. Yılmaz Polat bewertete auch die Entwicklungen in der Region nach dem israelischen Angriff auf den Iran. Er erklärte, die Trump-Regierung sei über diesen Angriff informiert gewesen. Polat sagte: „Man nimmt an, dass Netanjahu diese Operation trotz Trump durchgeführt hat. Das stimmt jedoch nicht. Die Beziehungen zwischen Trump und Netanjahu sind sehr eng.“ Polat stellte fest, dass der Einflussbereich der Türkei in der Region geschrumpft sei und die AKP-Regierung nicht in der Lage sei, diese Kriege zu beenden. Er sagte: „Die Politik der AKP-Regierung war wirkungslos. Wir sehen, dass die Türkei im Nahen Osten schon seit langem keinen großen politischen Einfluss mehr hat. Israel ist bis nach Damaskus vorgedrungen, in Syrien gibt es eine von den USA unterstützte israelische Regierung.“
Die Position der türkischen Regierung reicht nicht aus, um diesen Krieg zu stoppen und zu lenken. Es gibt Ansichten, die Türkei sei das Schlüsselland, doch in der Praxis gibt es dazu nichts Vergleichbares.
Quelle: Newscenter
Tele1