Arbeiter steckt in Rädern fest

Der Industriesektor, der durch die anhaltende Geldpolitik und die hohen Zinsen unter Druck steht, leidet weiterhin. Die Arbeitnehmer sind von der Konjunkturabschwächung betroffen; im vergangenen Jahr gingen 157.192 Arbeitsplätze verloren.
Laut TurkStat-Daten für Mai stieg die Zahl der bezahlten Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 15,9 Millionen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Beschäftigten im Industriesektor um 3,1 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten im Industriesektor, der im Vorjahreszeitraum 5,073 Millionen Menschen beschäftigte, sank auf 4,916 Millionen.
Der Beschäftigungsrückgang verdeutlicht, dass das verarbeitende Gewerbe vor ernsthaften Herausforderungen steht und die negativen Auswirkungen in allen Teilsektoren immer stärker spürbar sind. Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 154.000. Diese Situation verdeutlicht einmal mehr die Auswirkungen der Geldpolitik auf den Arbeitsmarkt und verdeutlicht insbesondere die Anfälligkeit arbeitsintensiver Sektoren.
Insbesondere der Rückgang in der Textil- und Gebrauchsgüterproduktion hat zu einem Rückgang der Beschäftigung geführt. Die Zahl der Beschäftigten in der Gebrauchsgüterproduktion, wo die größten Industrieunternehmen des Landes beschlossen haben, Mitarbeiter zu entlassen, ist im vergangenen Jahr von 335.659 auf 327.134 gesunken.
Der Verlust bei Textilien und Kleidung ist großDer Beschäftigungsverlust in der Textilbranche, einem der etabliertesten Sektoren des Landes und einer langjährigen Produktionskrise aufgrund steigender Kosten, hat erhebliche Ausmaße angenommen. Im Vergleich zum Mai 2024 sank die Zahl der Textilarbeiter um 6,8 Prozent, während die Zahl der Bekleidungsarbeiter um 11,2 Prozent zurückging. Die Gesamtbeschäftigung in diesen beiden Teilsektoren der Branche sank von 1,112 Millionen auf 1,008 Millionen. Der Beschäftigungsverlust in der Bekleidungs- und Textilbranche belief sich innerhalb eines Jahres auf 103.749 Stellen.
Anders ausgedrückt: 66 Prozent des gesamten Beschäftigungsverlusts von 157.192 Menschen in der Branche im letzten Jahr waren auf die Bekleidungs- und Textilbranche zurückzuführen.
Darüber hinaus hat der Arbeitsplatzverlust in der Lederindustrie dramatische Ausmaße angenommen. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor sank im Mai 2025 auf 60.989, nachdem im Mai 2024 noch 68.336 Personen beschäftigt waren. Der jährliche Beschäftigungsverlust belief sich auf 10,8 Prozent.
BirGün