Jede fünfte Familie ist arm

Während die Regierung das Jahr 2025 zum „Jahr der Familie“ erklärte, spiegelte sich die tiefe Armut, in der Millionen von Familien leben, sogar in den Daten des türkischen Statistikinstituts (TÜİK) wider. Im TÜIK-Bericht „Familie in der Statistik“ von 2024 wurde festgestellt, dass 21,2 Prozent der Haushalte in der Türkei arm sind. In Haushalten mit Großfamilien stieg diese Quote auf 26,9 Prozent. Dem Bericht zufolge lebt jeder dritte Haushalt unter schlechten und ungesunden Wohnbedingungen. 31,3 Prozent der Haushalte sind auf Probleme in ihrem Zuhause wie undichtes Dach, feuchte Wände, morsche Fensterrahmen usw. gestoßen. 30,2 Prozent der Bevölkerung hatten aufgrund der Isolation Probleme mit der Heizung. 10,7 Prozent der Haushalte waren zudem von schwerer Kriminalität oder Gewalt betroffen. 21,7 Prozent waren von Luftverschmutzung, Umweltverschmutzung oder anderen Umweltproblemen durch Verkehr oder Industrie betroffen. Zudem zeigte sich, dass 28 Prozent der Bürger Mieter waren und nur 56,1 Prozent in einer eigenen Wohnung lebten.
JUNGE MENSCHEN SIND EINE KATASTROPHE
Auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf junge Menschen wurden in diesem Bericht aufgezeigt. Angesichts steigender Mieten und sinkender Löhne liegt der Anteil der 25- bis 29-Jährigen, die nie verheiratet waren und bei ihren Eltern leben, bei 72,6 Prozent. Davon waren 44,8 Prozent Männer und 27,9 Prozent Frauen. Während die Welt über künstliche Intelligenz und digitale Transformation spricht, ist andererseits der Anteil der tragbaren Computer wie Laptops, Tablets und Netbooks in türkischen Haushalten auf 45,2 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass 54,8 Prozent der Familien keinen tragbaren Computer zu Hause haben.
Die Familien sind kleiner geworden, der Anteil der Alleinlebenden liegt bei 20 %Die Wirtschaftskrise hat weitreichende Auswirkungen: Die Familien werden kleiner und die Bürger haben Angst, Kinder zu bekommen. Und wieder ist den TÜIK-Daten zufolge die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Türkei von vier Personen im Jahr 2008 auf 3,11 Personen im letzten Jahr gesunken. Den Daten zufolge wird der Anteil der Einpersonenhaushalte, die aus allein lebenden Personen bestehen, von 14,9 Prozent im Jahr 2016 auf 20 Prozent im Jahr 2024 steigen. Im Jahr 2024 gab es in 6.726.583 der 26.599.261 Haushalte mindestens eine Person im Alter von 65 Jahren und älter, die als ältere Bevölkerung definiert wird.
SÖZCÜ