Eine malariafreie Mücke wurde entwickelt

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellt: 26. Juli 2025 12:18
Wissenschaftler haben ein einzelnes Gen einer Mücke verändert und so ihre Fähigkeit zur Malariaübertragung eliminiert, wie aus einer im Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie hervorgeht. Die Freilassung dieser gentechnisch veränderten Mücken in die freie Wildbahn könnte die Malariaprävention revolutionieren, an der jährlich schätzungsweise 600.000 Menschen sterben.
Mücken haben Resistenzen entwickelt
Im Kampf gegen die Mücken, die jedes Jahr 263 Millionen Menschen mit Malaria infizieren, gab es in den letzten Jahren kaum Fortschritte. Dies liegt vor allem daran, dass sowohl Mücken als auch Malariaparasiten Resistenzen gegen Insektizide und einige Behandlungen entwickelt haben.
Biologen der UC San Diego, der Johns Hopkins University und der UC Berkeley haben eine Lösung gefunden, um die Malariaübertragung durch die Veränderung einer einzigen Aminosäure zu stoppen. Diese gentechnisch veränderten Mücken können den Malariaparasiten zwar übertragen, ihn aber nicht mehr auf andere Menschen oder Tiere.
Q224 STATT L224 MIT CRISPR
Mithilfe der CRISPR-Cas9-Technologie entfernten die Forscher die Aminosäure L224, die bei Mücken Malaria verursacht, und ersetzten sie durch die harmlose Variante Q224. L224 ermöglicht den Parasiten, die Speicheldrüsen der Mücke zu erreichen, während Q224 diesen Prozess blockiert.
„Unsere präzise Veränderung einer einzigen Genkomponente hat einen starken Schutzschild geschaffen, der mehrere Malariaparasitenarten und verschiedene Mückenpopulationen blockieren kann. Dies öffnet die Tür für praxistaugliche Lösungen zur Bekämpfung der Krankheit“, sagte der Forscher George Dimopoulos von der Johns Hopkins University.
Mücken können sich in der Natur vermehren
Diese Genveränderung beeinträchtigt weder die Gesundheit noch die Fortpflanzungsfähigkeit der Mücken. Mücken mit dem Gen Q224 können dieses Merkmal daher über Generationen hinweg weitergeben und so die Malariaübertragung stoppen. „Wir haben Mücken mithilfe der natürlichen genetischen Werkzeuge zu Verbündeten im Kampf gegen Malaria gemacht“, sagte Dimopoulos.
hurriyet