Ist 5G schädlich? Die wissenschaftliche Erklärung ist da

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellungsdatum: 16. Mai 2025, 14:36 Uhr
Verschwörungstheorien über Mobilfunkmasten und drahtlose Kommunikation gibt es, seit diese Technologien zum ersten Mal in unser Leben traten. Doch in einer Zeit, in der sich Desinformation rasant verbreitet, sind diese Theorien weiter verbreitet und hartnäckiger denn je. Insbesondere die 5G-Technologie ist in den Fokus dieser Verschwörungstheorien geraten, einerseits, weil sie zeitgleich mit der COVID-19-Pandemie auf den Markt kam, andererseits, weil sie zum Stoff für weit hergeholte Behauptungen wie den „Mikrochip-Impfstoff“ geworden ist.
Obwohl es für diese Behauptungen keine wissenschaftliche Grundlage gibt, haben Forscher der Constructor University in Deutschland eine neue Studie durchgeführt, um Klarheit in dieser Frage zu schaffen. Die in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift PNAS Nexus veröffentlichte Studie hat erneut gezeigt, dass die elektromagnetischen Felder von 5G keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
Menschliche Zellen, die 5G ausgesetzt sind
5G-Netzwerke arbeiten innerhalb festgelegter Frequenzbereiche. Obwohl alle 5G-Netze derzeit unterhalb von 6 Gigahertz (GHz) arbeiten, wird erwartet, dass diese Frequenzen in den kommenden Jahren auf 24,3–27,5 GHz und 39,5–43,3 GHz erweitert werden. Allerdings können diese Frequenzen nur bis zu einer Tiefe von wenigen Millimetern vom Körper aufgenommen werden. Das heißt, diese Signale haben keine schädliche Wirkung auf innere Organe oder die DNA.
Im Rahmen der Forschung setzten Wissenschaftler Fibroblasten- und Keratinozytenzellen in der menschlichen Haut sowohl für kurze (2 Stunden) als auch für lange (48 Stunden) Zeiträume elektromagnetischen Wellen unterschiedlicher Intensität mit Frequenzen von 27 und 40,5 GHz aus. Darüber hinaus lag diese Belastung zehnmal über den empfohlenen Grenzwerten.
Das Auffälligste an dieser Studie sind die verwendeten Methoden. Die Forscher verwendeten fortschrittliche Techniken wie die RNA-Gesamtgenomsequenzierung und die Methylierungssequenzierung, um mögliche Veränderungen in den genetischen und epigenetischen Strukturen der Zellen zu untersuchen. Mit anderen Worten: Es wurde umfassend getestet, ob 5G-Signale Auswirkungen auf die Funktion oder die genetische Struktur von Zellen haben.
ERGEBNIS: ES GIBT NICHT DIE GERINGSTE VERÄNDERUNG IN DER GENETISCHEN STRUKTUR
Die Ergebnisse der Studie waren eindeutig: 5G-Frequenzen verursachten keine über das zufällige Maß hinausgehenden Veränderungen der Genexpression oder DNA-Methylierung in menschlichen Zellen.
Die Forscher fassten dieses Ergebnis wie folgt zusammen:
„Die Quantenenergien bei den getesteten Frequenzen sind zu niedrig, um einen photochemischen oder ionisierenden Effekt zu erzeugen. Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit biophysikalischen Fakten. Wichtiger noch: Sie zeigen, dass Temperatureffekte in solchen Studien sorgfältig kontrolliert und gegebenenfalls kompensiert werden müssen.“
Denn man geht davon aus, dass einige Studien, die zuvor negative Ergebnisse zu 5G berichteten, diesen Temperatureffekt nicht berücksichtigten, d. h., die Veränderungen in den Zellen wurden tatsächlich durch Hitze verursacht.
hurriyet