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Menschliche Wunden heilen dreimal langsamer als Wunden bei anderen Säugetieren

Menschliche Wunden heilen dreimal langsamer als Wunden bei anderen Säugetieren

Die Studie, die in der von Experten begutachteten wissenschaftlichen Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences veröffentlicht wurde, ergab, dass menschliche Wunden etwa dreimal langsamer heilen als Verletzungen derselben Art bei nichtmenschlichen Primaten. Die Studie weist auf eine bemerkenswerte Anpassung in der evolutionären Vergangenheit des Menschen hin.

In der Studie wurden die nächsten lebenden Verwandten des Menschen verglichen, etwa Schimpansen (Pan troglodytes) und Bonobos (Pan paniscus). Interessanterweise wurden zwischen diesen Primaten oder zwischen nichtmenschlichen Primaten und anderen Säugetieren (z. B. Nagetieren) keine ähnlichen Unterschiede beobachtet.

Dies lässt darauf schließen, dass es sich möglicherweise um einen evolutionären Wandel handelt, der spezifisch für die menschliche Spezies ist. „Dieser Befund deutet darauf hin, dass eine langsame Wundheilung bei Menschen kein gemeinsames Merkmal bei Primatenordnungen ist und unterstreicht die Möglichkeit evolutionärer Anpassungen beim Menschen“, heißt es in der Forschungsarbeit.

Wissenschaftler führen diesen evolutionären Unterschied auf Veränderungen der Schweißdrüsendichte und der Hautstruktur beim Menschen zurück. Im Laufe der Zeit kann eine Zunahme der Schweißdrüsen zu einer Verringerung der Körperbehaarung und einer erhöhten Anfälligkeit der Haut gegenüber äußeren Einflüssen geführt haben.

Als Reaktion darauf entwickelte sich vermutlich eine dickere Hautschicht, die eine Schutzwirkung auf der Haut ausübte. Dies könnte den Heilungsprozess verlangsamt haben. Mit anderen Worten: Die Entwicklung des Abwehrsystems könnte dazu geführt haben, dass die Wundheilung in den Hintergrund gedrängt wurde.

Diese Schwäche kompensierten die Menschen laut dem Forscherteam durch Sozialverhalten und Beziehungen zur Natur. Die Verwendung von Heilpflanzen und das Leben in Gemeinschaften könnten die Abwehrmechanismen gegen Verletzungen gestärkt haben.

SÖZCÜ

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