Health Canada gibt Interpol-Operationswarnung wegen online verkaufter gefälschter Medikamente heraus
Health Canada hat eine öffentliche Warnung an Kanadier herausgegeben, in der sie vor dem Online-Kauf von Gesundheitsprodukten warnen, nachdem bei einer internationalen Operation gegen gefälschte Medikamente Tausende Pakete vor der Einfuhr ins Land gestoppt oder beschlagnahmt worden waren.
Vom 16. Dezember 2024 bis zum 16. Mai 2025 führte Interpol eine Operation in 90 Ländern durch, die Operation Pangea XVII , die zur Beschlagnahmung von 50,4 Millionen Dosen illegaler Arzneimittel im Wert von über 88 Millionen Dollar führte. Dabei wurden 769 Verdächtige festgenommen und 123 kriminelle Gruppen weltweit zerschlagen – die umfangreichsten Beschlagnahmungen und Festnahmen in der Geschichte der Organisation.
„Gefälschte und nicht zugelassene Medikamente stellen eine ernste Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Sie können gefährliche oder illegale Inhaltsstoffe enthalten, die möglicherweise zu schweren Erkrankungen oder sogar zum Tod führen“, sagte David Caunter, Direktor pro tempore für organisierte und neu auftretende Kriminalität bei Interpol.
Im Fall Kanadas kontrollierte Health Canada 19.193 ins Land kommende Pakete, stoppte 7.096 davon an der Einfuhr und beschlagnahmte weitere 539 an der Grenze, da sie im Verdacht standen, gefälschte oder anderweitig nicht zugelassene Gesundheitsprodukte im Wert von schätzungsweise 378.000 Dollar zu enthalten.
Bei etwa 69 Prozent der beschlagnahmten Produkte handelte es sich um Medikamente zur sexuellen Leistungssteigerung und bei weiteren 10 Prozent um Nahrungsergänzungsmittel, darunter auch pflanzliche und diätetische Produkte.
Etwa vier Prozent waren Tierarzneimittel und Antiparasitika, zwei Prozent waren Hormone, zwei Prozent waren Antibiotika und ein Prozent waren Medikamente zur Gewichtsabnahme.
„Online verkaufte Gesundheitsprodukte mögen legitim und sicher erscheinen, doch manche davon sind möglicherweise nicht für den Verkauf in Kanada zugelassen und könnten eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Health Canada.
Darin wird darauf hingewiesen, dass nicht zugelassene Gesundheitsprodukte von Health Canada nicht auf Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität geprüft wurden und daher ernsthafte Risiken bergen könnten.
Beispielsweise könnten die Produkte gefälscht, schlecht gelagert, falsch etikettiert, abgelaufen oder Gegenstand von Rückrufaktionen sein.
„Nicht zugelassene Medikamente oder Naturheilmittel enthalten möglicherweise keine Wirkstoffe, die falschen Inhaltsstoffe oder gefährliche Zusatzstoffe, wie z. B. verschreibungspflichtige Medikamente, die nicht auf dem Etikett aufgeführt sind“, erklärt Health Canada. „Nicht zugelassene Medizinprodukte können von minderer Qualität sein, nicht funktionieren oder unsicher sein.“
In der öffentlichen Warnung vom Mittwoch werden die Kanadier dringend aufgefordert, Maßnahmen zu ihrem eigenen Schutz zu ergreifen. Unter anderem sollten sie sich bei Fragen zu einer Online-Apotheke an die Apothekenaufsichtsbehörde ihrer Provinz oder ihres Territoriums wenden, um sicherzustellen, dass Bestellungen dort sicher sind.
Kanadiern wird außerdem geraten, sich bei Fragen zu einem Gesundheitsprodukt an einen Angehörigen der Gesundheitsberufe, beispielsweise ihren Arzt oder Apotheker, zu wenden und Nebenwirkungen oder Beschwerden im Zusammenhang mit Arzneimitteln, Naturheilmitteln oder Medizinprodukten, einschließlich illegaler Produkte, Health Canada zu melden.
Bei Bedenken können Sie auch die Datenbank mit Rückrufen und Sicherheitswarnungen auf Hinweise zu illegalen Gesundheitsprodukten überprüfen. Health Canada wies darauf hin, dass es Listen mit zugelassenen Produkten zur sexuellen Leistungssteigerung, Hautaufhellern und anderen Hautbehandlungen, Trainingsergänzungsmitteln und Poppers – Alkylnitrat, das manchmal zu Freizeitzwecken verwendet wird – führt.
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