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Frankreich hat die Einflussnahme auf Fast Fashion gerade unter Strafe gestellt

Frankreich hat die Einflussnahme auf Fast Fashion gerade unter Strafe gestellt

Es ist derzeit fast unmöglich, in den sozialen Medien zu scrollen, ohne jemanden zu sehen, der einen aktuellen „ Shein -Fang“ anpreist – ob man will oder nicht. Für diejenigen, die das Glück hatten, knapp davonzukommen, möchte ich die Szene beschreiben: Eine Influencerin hält mehrere Kleidungsstücke hoch und schwärmt davon, dass jedes Stück „nur 2 Pfund kostet“. Obwohl wir mittlerweile alle wissen, dass diese „Schnäppchen“ mit erheblichen Kosten verbunden sind. Frankreich hat also eine Lösung: die Verabschiedung eines Gesetzes, das heute als Ultra-Fast-Fashion-Verbot bekannt ist.

Dieses Gesetz, das kürzlich vom französischen Senat gebilligt wurde und voraussichtlich im September einem gemeinsamen Ausschuss vorgelegt werden soll, soll ein Öko-Score-System einführen, das sich speziell an die Giganten der „Ultra-Fast Fashion“ wie Shein und Temu richtet. Marken sollen anhand von Emissionen, Ressourcenverbrauch und Recyclingfähigkeit ihrer Produkte bewertet werden. Abhängig von ihrer Punktzahl sollen sie mit Steuern belegt werden, die im Jahr 2025 bei bis zu 5 € pro Artikel beginnen und bis 2030 auf 10 € steigen oder bis zur Hälfte des Einzelhandelspreises des Artikels betragen können, je nachdem, was zuerst eintritt. Die Einnahmen aus dieser Steuer sollen dazu beitragen, Frankreichs nachhaltigen Modesektor zu finanzieren, während die Mehrkosten den Marken und möglicherweise auch den Verbrauchern aufgebürdet würden, wenn die Einzelhandelspreise infolgedessen steigen.

Doch damit nicht genug. Frankreich plant zudem ein Verbot für Werbung für ultraschnelle Mode – sowohl für Influencer als auch für traditionelle Mode. Influencer, die diese Marken bewerben, könnten mit Strafen rechnen – ein besonders harter Schlag angesichts der Tatsache, dass Marken wie Shein und Temu stark auf Social-Media-Marketing setzen, um ihre Umsätze anzukurbeln.

Warum also ergreift Frankreich diese Maßnahmen? Laut der Umweltbehörde Ademe werden allein in Frankreich pro Sekunde 35 Kleidungsstücke weggeworfen. Waste Management berichtet weiter, dass weltweit rund 35 % der primären Mikroplastikverschmutzung der Meere aus der Modeindustrie stammen, hauptsächlich aus synthetischen Fasern wie Polyester, Nylon und Acryl. Alarmierend ist, dass 87 % aller für Kleidung verwendeten Textilfasern entweder deponiert oder verbrannt werden, während weniger als 1 % zu neuer Kleidung recycelt werden. Und da der weltweite Bekleidungsverbrauch voraussichtlich von heute 62 Millionen Tonnen pro Jahr auf 102 Millionen Tonnen bis 2030 steigen wird, verschärft sich das Problem nur noch.

Dieser Schritt wurde zwar als wichtiger erster Schritt gelobt, stieß aber auch auf Kritik, da er sich eng auf einige wenige Ultra-Fast-Fashion-Marken konzentrierte und andere große Fast-Fashion-Player weitgehend unberücksichtigt ließ.

Dennoch signalisiert es einen Wandel. Die EU führt bereits Nachhaltigkeitsmaßnahmen für die Modebranche ein – darunter digitale Produktpässe , ein Verbot der Vernichtung nicht verkaufter Lagerbestände und strengere Designanforderungen –, doch die Einzelheiten der Durchsetzung sind noch unklar. Es ist auch ungewiss, ob Großbritannien ähnliche Regeln einführen wird. Allerdings hat Großbritannien kürzlich die Competition and Markets Authority (CMA) im Rahmen des Digital Markets, Competition and Consumers (DMCC) Act gestärkt. Dies gibt ihr mehr Macht, gegen irreführende Umweltaussagen – einschließlich Greenwashing – in der Modebranche vorzugehen. Marken, die für schuldig befunden werden, könnten mit Geldstrafen von bis zu 10 % ihres weltweiten Jahresumsatzes rechnen, wenn sie Verbraucher durch vage Terminologie, irreführende Bilder oder das Weglassen wichtiger Informationen täuschen.

Kurz gesagt: Auch wenn der Kampf gegen die Auswirkungen der Ultra-Fast-Fashion-Industrie noch lange nicht vorbei ist, stellt der jüngste Schritt Frankreichs doch einen unbestreitbaren Schritt dar, die Branche stärker in die Verantwortung zu nehmen.

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marieclaire

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