KI-Kamera soll Hautkrebsuntersuchung revolutionieren


Hautkrebs wird immer häufiger, doch viele Patienten warten monatelang auf einen Termin beim Dermatologen. Die neue checkupbox verspricht schnelle Hilfe: Kamera, KI und Ferndiagnose in wenigen Minuten. Doch Fachleute warnen vor zu viel Vertrauen in die Technik.
Die Zahl der Hautkrebserkrankungen in Deutschland steigt – doch der Zugang zu Dermatologen bleibt vielerorts schwierig. Lange Wartezeiten sind die Regel. Eine neue Technik verspricht Entlastung: die checkupbox.
Sie fotografiert Patienten in verschiedenen Positionen mit hochauflösender Kamera und variabler Belichtung. Die Bilder gehen in wenigen Minuten an Hautärzte wie Cecilia Dietrich aus dem bayerischen Holzkirchen. Die Dermatologin hat das System mitentwickelt. Mit der checkupbox kann sie dann die Bilder aus der Ferne beurteilen.
Eine integrierte künstliche Intelligenz markiert verdächtige Hautstellen automatisch. Sie vergleicht die Aufnahmen mit einer umfangreichen Bilddatenbank und liefert eine erste Risikoeinschätzung – besonders zuverlässig ist sie bei pigmentierten Läsionen, also schwarzem Hautkrebs.
Trotzdem bleibt der Arzt unersetzlich. Bei anderen Krebsarten ist die KI dem erfahrenen Dermatologen unterlegen. Nur der Mensch kann Diagnose und Konsequenzen sicher bewerten.
Bisher steht die Check-Up-Box nur in München, weitere Standorte wie Ampfing sind geplant. Gesetzlich Versicherte zahlen 150 Euro, Privatpatienten bekommen die Kosten erstattet.
FOCUS