Ninja Artisan im Test: Wie uns ein Elektro-Ofen zur perfekten Pizza im eigenen Garten verholfen hat

Hannover. Es gibt so ein paar Klassiker, die im Sommer einfach dazugehören. Grillen zum Beispiel. Für viele ist das der Inbegriff eines gelungenen Abends im Garten – Kohle bzw. Gas an, Würstchen, Halloumi, Nacken oder Lamm auf den Rost, gern auch ein bisschen Gemüse und Beilagen – lecker.
Bis zum Sommer 2025. Plötzlich bleibt unser Grill auch an den sonnigen Wochenenden kalt. Nicht, weil die Lust auf gutes Essen fehlt – im Gegenteil. Wir haben einfach etwas gefunden, das uns gerade noch mehr begeistert: Pizza. Nicht irgendeine, sondern richtig gute, neapolitanische Pizza. Mit dünnem Boden, aufgegangenem Rand, in drei Minuten fertig – und das mitten im Garten.
Dabei hat alles, wie so oft, ganz anders angefangen. Der Weg dahin war ziemlich lang, manchmal auch ziemlich frustrierend – bis jetzt.
Wie bei vielen anderen vermutlich auch, fing alles ganz klassisch an: mit Blechpizza. Fertiger Pizzateig aus dem Kühlregal, schnell entrollt, Tomatensoße aus dem Glas, dazu der meist klassische Belag mit Salami, Pilzen, Mais und Käse. Wer ganz verrückt war hat hier noch Paprika verarbeitet oder auch mal nen kleines Stück mit Thunfisch gemacht. Fertig war das Abendessen. Gerade wenn es schnell gehen musste oder die Kinder Lust auf Pizza hatten und ihr Stück selbst belegen wollten, war das eine unkomplizierte Lösung.
Kulinarisch waren die Erwartungen natürlich niedrig – eben dem Aufwand angepasst. Und ehrlich gesagt: Das war auch völlig okay. Es ging hier nicht darum, die „perfekte Pizza“ zu Hause zu backen, sondern eher um das gemeinsame Belegen und anschließende Essen mit den Kids.
Phase 2: Der erste eigene Teig
Irgendwann kam dann der Moment, in dem der Fertigteig nicht mehr reichte. Ich weiß ehrlicherweise nicht mehr wie genau es zu dem Schritt kam – vielleicht war’s ein Rezept, das im Netz besonders gut aussah, vielleicht auch nur der Wunsch, mal etwas „Richtiges“ zu machen. Vielleicht war auch einfach der Fertigteig im Supermarkt alle und die Kinder hatten trotzdem Lust auf Pizza – jedenfalls wurde zum ersten Mal Teig selbst angerührt.
Das klang erstmal ganz einfach und das Beste: Mehl, Wasser, Hefe, Salz, Öl – hat man eigentlich immer zu Hause. Also ab damit in die Schüssel, alles zusammenwerfen, kneten, ruhen lassen, fertig. In der Realität waren die ersten eigenen Pizzateige dann aber eher … na ja, sagen wir: ausbaufähig. Mal zu klebrig, mal zu trocken, mal ging er gar nicht erst auf. Und wenn er sich dann doch in Form bringen ließ, war das Ergebnis am Ende trotzdem nicht wirklich besser als der gekaufte.
Aber mit jedem Versuch wurde das Ergebnis immer ein kleines bisschen besser. Irgendwann war er nicht mehr rechteckig, sondern der Teig kam rund auf das Blech. Irgendwann reichte der Käse nicht mehr bis ganz an den Rand. Und irgendwann war da so ein erstes Gefühl von: Okay, das geht in die richtige Richtung.
Phase 3: Wir müssen reden – über Pizzasteine
Der eigentliche Wendepunkt kam an einem Samstagabend – bei Freunden. Küchenparty, mehrere Leute, viele Zutaten, ein Backofen mit vorgeheiztem Pizzastein. Und dann: frischer Teig, kurz belegte Pizza, rein in den Ofen, ein paar Minuten später wieder raus. Und was da auf dem Teller landete, war einfach eine ganz andere Liga. Knusprig, heiß, dünn, mit leicht gebräuntem Rand. Und vor allem: unfassbar lecker.
„Holy Shit“, dachte ich. DAS ist richtig gut. Keine matschige Mitte, kein Gummi-Teig, keine zu knusprigen Stellen – das hatte nichts mit der Pizza zu tun, die wir zu Hause gemacht haben.
Für mich als Küchengeräte-Messi war klar: Ein Pizzastein muss her. Ein paar Tage später, pünktlich zum Wochenende, zog als unser eigener Pizzastein in unserer Küche ein. Von da an wurde Pizza zur Wochenend-Routine, besonders im Herbst und Winter. Der Ofen lief, der Teig ruhte, der Stein wurde heiß. Und wir begannen zu experimentieren: mit verschiedenen Mehlsorten, verschiedenen Rezepten, längeren Gärzeiten, Vorteigen und eigentlich allem was man so ausprobieren konnte. Denn eine Frage ließ uns nicht los: Wieso ist der Rand bei unserem Lieblingsitaliener immer so luftig, so locker, so perfekt? Und warum zum Teufel schmeckt der Käse bei denen so verdammt gut?
Phase 4: Brauchen wir einfach mehr Hitze? Pizza aus dem Kugelgrill
Nach einigen Recherchen stand für uns fest: Die Temperatur muss den Unterschied machen. Unser Ofen in der Küche liefert gerade mal 250 Grad, aber die Pizza bei unserem Italiener wird im Ofen mit echtem Feuer gebacken. Also kam der nächste Geistesblitz: Warum nicht den Pizzastein einfach in einen Kugelgrill legen?
Der Gedanke war so einfach wie genial. Ein Kugelgrill mit geschlossenem Deckel, ordentlich Glut darunter – und für noch mehr Geschmack mit richtigen Holzscheiten statt Kohle. Was soll da schon schiefgehen? Mehr Hitze, mehr Rauch, mehr Pizza-Feeling. Dachte ich jedenfalls.
Also wurde ein Kugelgrill angeschafft – nicht zum Grillen, sondern vorrangig um darin Pizza zu backen. Der Pizzastein passte rein, das Feuer brannte, unsere Hoffnungen waren groß. Und hey: Temperaturmäßig war das tatsächlich gar nicht so schlecht. Der Deckel hielt ordentlich Hitze, das Thermometer kletterte höher als alles, was unser Küchenofen je geschafft hatte.
Das Problem war nur: Ich hatte zwar Hitze – aber überhaupt keine Kontrolle. Was beim ersten Versuch aus dem Grill kam, roch vielversprechend, sah aber aus wie halb Pizza, halb Kohlebrikett. Der Boden war an manchen Stellen schwarz wie Asphalt, an anderen noch teigig. Der Rand blieb blass, während die Unterseite schon zu rauchen begann. Und beim zweiten Anlauf war’s nicht besser. Eher schlimmer.
Dazu kam: Das ganze Setting war so ziemlich das Gegenteil von entspannt. Ich hatte nicht nur das Essen versaut, sondern auch gleich das halbe Dorf eingeräuchert. Der Qualm zog durch den Garten, über die Straße, in Nachbars Hecke. Und der Duft von Pizza? Eher ein Mix aus Lagerfeuer und Frust.
Nach dem zweiten Anlauf war klar: Das wird nichts mehr mit uns, dem Kugelgrill und mir. Ich hab das Ding genervt auf Kleinanzeigen gestellt – vielleicht mit der Hoffnung, dass jemand anderes das besser hinbekommt. Für mich war dieses Kapitel jedenfalls abgeschlossen.
Phase 5: Pizzaofen mit Holzpellets – die nächste große Hoffnung:
Nach dem Kugelgrill-Debakel war die Motivation trotzdem noch da. Denn die Vorstellung von heißer Pizza aus einem richtigen Pizzaofen ließ sich nicht so einfach abschütteln. Also: nächster Versuch. Diesmal mit einem kompakten Pizzaofen für draußen – befeuert mit Holzpellets. Kein offenes Feuer, kein Grillrost – sondern ein Gerät, das speziell dafür gemacht ist, Pizza in Restaurantqualität zu liefern. Theoretisch.
Das Ganze sah vielversprechend aus. Der Ofen war schnell aufgebaut, das Pelletfach leicht zu befüllen, der erste Rauch stieg auf. Und auch hier: ordentlich Hitze. Zumindest kurzzeitig.
Denn was dann folgte, war – rückblickend betrachtet – der absolute Gipfel der Enttäuschung. Vielleicht wäre es anders gewesen, hätte ich direkt zur deutlich teureren Variante mit Gasanschluss gegriffen…
Die Temperatur ließ sich praktisch nicht kontrollieren. Entweder war der Ofen so heiß, dass die Pizza in Sekunden verkohlte – oder so lasch, dass sich auf dem Teig überhaupt nichts tat. Und sobald man neue Pellets nachwarf, war’s eh vorbei: Die Flamme wurde erstickt, Rauch stieg auf, alles musste neu gezündet werden. Es gab keinen Flow, keine Routine – nur Hektik.
Dazu kam der Stress beim Timing: Weil die Pizza im Ofen nur wenige Sekunden brauchte, war zwischen den einzelnen Backvorgängen praktisch keine Pause. Sobald eine Pizza fertig war, musste die nächste sofort vorbereitet werden – hektisch belegen, auf den Schieber ziehen, rein damit. Gleichzeitig durfte das Feuer nicht aus dem Blick geraten, denn schon ein kurzer Leerlauf ließ die Temperatur einbrechen. Also: nachlegen, pusten, hoffen. Während der eine die Pizza belegte, versuchte der andere irgendwie die Flamme am Leben zu halten. Entspannter Pizzaabend? Fehlanzeige.
Nach zwei, drei Versuchen war klar: Das wird nichts mehr. Der Ofen wanderte in die Garage. Und seitdem steht er da. Unbenutzt. Wahrscheinlich kann man mit dem Teil irgendwie eine richtig gute Pizza machen – andere bekommen das bestimmt hin. Ich definitiv nicht. Also – wieder zurück in die Küche und zum Pizzastein im Ofen.
Und dann kam der Moment, in dem alles plötzlich ganz einfach wurde: Kein Feuerholz, kein Rauch, kein Temperaturstress – sondern ein Gerät, das auf Knopfdruck genau das machte, was wir in all den anderen Versuchen vorher nicht geschafft hatten: konstant gute Pizza. Der Ninja Artisan war da. Elektrisch, stabil, schnell auf Temperatur – und vor allem: verlässlich.
Das Gerät war schnell aufgebaut, der erste Eindruck: solide verarbeitet, selbsterklärend in der Bedienung. Und das Wichtigste: Er schafft bis zu 370 Grad – ohne Rauch, ohne lange Vorlaufzeit, ohne Nachregeln. Einfach einschalten, vorheizen, Pizza reinschieben, fertig. Drei Minuten später war sie draußen. Und sie war… richtig gut. Also: richtig gut. So gut, dass das Thema außer Haus für uns jetzt vom Tisch ist. Sorry Lieblingsitaliener.
Der Boden war gleichmäßig gebacken, der Rand aufgegangen und wahnsinnig lecker, die Oberfläche gebräunt und der Käse perfekt geschmolzen. Kein Vergleich zu dem, was aus dem Küchenofen kam – und erst recht nicht zu dem, was draußen auf dem Grill jemals gelungen war.
Besonders angenehm: Die konstante Temperatur. Es musste nichts nachgelegt oder kontrolliert werden, man konnte sich ganz aufs Belegen konzentrieren. Und wenn’s mal ein paar Minuten dauerte, bis die nächste Pizza dran war – kein Problem. Der Artisan hält die Temperatur einfach weiter. Kein Hektikmodus, kein Flammenmanagement. Einfach Pizza machen und mit der Familie und den Freunden genießen.
Und ja – das Ganze funktioniert sogar drinnen. Auch wenn wir aktuell fast ausschließlich draußen damit backen, weil es einfach dazugehört. Pizza im Garten, alle drumherum, es duftet – fertig ist der perfekte Sommerabend.
Der Ninja Artisan bietet verschiedene Modi: Pfannenpizza, New York Style, dünner Boden oder dickere Kruste – alles lässt sich über Temperatur und Garzeit steuern. Klingt spannend. Haben wir aber ehrlich gesagt bisher ignoriert. Denn seit der Ofen da ist, geht’s bei uns nur noch um eins: Pizza neapolitanischer Art.
Und für genau diesen Stil haben wir ein Rezept gefunden, das für uns einfach funktioniert. Es stammt aus dem Rezeptbuch einer bekannten deutschen Küchenmaschine und ist simpel und effektiv, so dass es bei uns mittlerweile Standard ist. Ganz ohne fancy Zutaten oder aufwendige Schritte – aber mit genau dem Ergebnis, das wir wollten: luftiger Rand, geschmeidiger Teig und perfekter Geschmack.
Das beiliegende Teigrezept aus dem Artisan-Handbuch haben wir übrigens auch ausprobiert – am zweiten Abend. Aber irgendwas ging schief: Die Zutaten unterscheiden sich nicht großartig von unserem Teig, dass Ergebnis allerdings ließ zu wünschen übrig. Viel zu klebrig, schlecht in die gewünschte Form zu bringen und noch schlechter vom Pizzaschieber zu bekommen.
Seitdem machen wir einfach unser Rezept. Immer. Und das funktioniert.
Das Rezept (für zwei Pizzen):
- 200 ml Wasser
- 3 g frische Hefe
- 360 g Pizzamehl Typ 00
- 8 g Salz
Mehr ist es nicht.
Zubereitung: Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten – per Hand oder mit einer Küchenmaschine. Danach lassen wir den Teig zwei Stunden über heißem Wasserdampf gehen (in der erwähnten Küchenmaschine). Anschließend ruht er nochmal für mindestens sechs Stunden – meist über Nacht. So wird er geschmeidig, gut dehnbar und entwickelt ein schönes Aroma.
Was diesen Teig ausmacht, ist seine Einfachheit – und die Tatsache, dass er sich gut verarbeiten lässt und im Artisan perfekt aufgeht.

Vorfreude in Rohform: Die Teiglinge ruhen bereit – gleich sorgt der Ninja Artisan für Pizza wie aus Neapel.
Quelle: Daniel Schramm
Was bei uns immer geht: Pizza in neapolitanischer Art – mit Tomatensauce, gutem Mozzarella und frischem Basilikum. Ganz klassisch, ganz simpel, ganz groß. Ebenfalls gesetzt: Salami. Klingt banal, macht aber durch die Hitze des Artisan geschmacklich nochmal einen echten Unterschied.
Der Favorit meiner Frau ist ganz klar: Sardellenfilets, zusammen mit guten Oliven, Tomatensauce, Mozzarella und Basilikum.
Und ja – auch wenn das für manche ein Sakrileg ist: Bei uns kommt regelmäßig Pizza Hawaii auf den Tisch. Mit Ananas. Punkt.
Was auch gepunktet hat: eine weiße Pizza – ganz ohne Tomatensauce. Nur den Teig blind backen, dann belegen mit italienischer Mortadella, frischem Burrata und selbstgemachtem Pistazienpesto. Klingt übertrieben? War fantastisch.
Auch wenn sich bei uns bislang fast alles um Pizza dreht – der Ninja Artisan ist weit mehr als nur ein Pizzaofen. Das zeigt sich schon beim ersten Blick ins Menü: Neben verschiedenen Pizzastilen lassen sich auch Programme zum Backen und Heißluftfrittieren anwählen. Und genau das macht den Ofen so spannend – besonders für alle, die keinen Platz (oder keine Lust) auf mehrere Geräte haben.
Die Heißluftfunktion funktioniert wie in einer klassischen Heißluftfritteuse – nur mit mehr Platz. Pommes, Gemüse oder Chicken Wings lassen sich damit fettarm und knusprig zubereiten. Und das Beste: Der Artisan bleibt dabei draußen – ideal für den Sommer, wenn man nicht möchte, dass die Küche zur Fritteuse wird. Auch der Backmodus eröffnet Möglichkeiten: Focaccia, Brot, Aufläufe – alles, was hohe Temperaturen und eine gleichmäßige Hitzeverteilung braucht, ist prinzipiell machbar.
Zugegeben: Wir haben diese Funktionen bisher kaum genutzt, weil die Pizza einfach zu gut ist. Aber allein zu wissen, dass der Artisan noch mehr kann, macht ihn für uns zu einem echten Allrounder. Statt Grill, Backofen und Heißluftfritteuse drei Geräte auf der Terrasse zu platzieren, reicht im Grunde dieser eine Ofen.
Wer also nicht nur Pizza machen, sondern generell Lust auf unkompliziertes, vielseitiges Kochen im Garten oder auf dem Balkon hat, bekommt mit dem Ninja Artisan ein Gerät, das weit mehr draufhat als nur Teig und Tomatensoße.
Guten Appetit. Mehr bleibt da eigentlich nicht zu sagen.
rnd