Warum Blümchen jetzt aufhört und wie sie auf die 90er zurückblickt
Würden Sie rückblickend sagen, Sie waren mit 15 Jahren, als Ihre Karriere begann, zu jung?
Ich habe mich nicht als Kinderstar wahrgenommen. Mit 15 Jahren war ich eine junge Person, die schon etwas ihre eigene Persönlichkeit entwickelt hat. Meine Mutter hat mich gut begleitet – und auch meine Managerin, die noch heute in dieser Position an meiner Seite ist. Ich hatte viel Stabilität, Begleitung und auch Einordnung. Bei meiner Mutter hatte ich meine Pflichten als Tochter im Haushalt, die auch nicht ausgesetzt wurden, nur weil ich den größten deutschen Musikpreis bekommen habe. Das war gesund. Vor allem hatte ich aber wahnsinnig viel Freude und Spaß an der Musik. So kann es gelingen.
Was würden Sie Ihrer Tochter raten, wenn sie in Ihre Fußstapfen treten wollen würde?
Es gibt so viele andere tolle Berufe. Ich würde mir für meine Tochter wünschen, dass sie ihre Leidenschaft findet. Wenn Musik ihre Leidenschaft ist, dann würde ich es ihr vermutlich nicht wahnsinnig leicht machen – aber ich würde sie natürlich begleiten. Es ist nicht so leicht, wenn man ein Elternteil hat, das in der Öffentlichkeit steht. Meine Tochter wird damit leben müssen, dass sie auch als "Tochter von" wahrgenommen wird. Das finde ich ziemlich gemein. Aber sie wird sich daran gewöhnen und damit klarkommen. Es wird spannend zu beobachten sein, ob sie später in meine Richtung strebt oder das komplette Gegenteil machen will.
Welchen Trend aus den Neunzigern vermissen Sie nicht?
Wir neigten damals dazu, alle möglichen Muster miteinander zu vermischen: Kuhfell, Zebra, Sonnenblume und psychedelische Muster – alles in einem Outfit. Die Mode heute finde ich sehr viel beruhigender für das Auge.
Und: Einen Trend, den wir bestimmt alle nicht vermissen, sind sehr dünne Augenbrauen. Sie kamen zwischendurch mal wieder, aber das hat sich nicht durchgesetzt. Sie machen uns nicht schöner.
Was ist mit dem Arschgeweih?
Ich hätte damals alles getan, damit meine Mutter mir eins erlaubt. Aber ohne ihre Erlaubnis habe ich es nicht gemacht. Ich habe eine Freundin, die hat ein Arschgeweih: Es sind grafische Wellen, aus denen Delfine springen. Sie war die Allercoolste, wir haben sie alle beneidet. Heute lachen wir mit ihr gemeinsam sehr herzlich darüber.
Schnullerkette?
Wenn ich einen kleinen Schnuller finden würde aus Silber, Gold oder in einem Kupferton – das würde okay sein. Alle Schnuller auf einmal an einer Halskette – ich hatte große, kleine, alle auf einmal um den Hals hängen, sodass ich nicht mehr gerade stehen konnte – vermisse ich nicht.
Und Diddl-Mäuse?
Was war los mit uns, dass wir dieser kleinen Maus so verfallen waren? (lacht) Aber ja, ich hatte viele Diddl-Mäuse. Auf die Bühne wurden sie damals auch geworfen – dadurch hatte ich noch mehr. Ich hatte Diddl-Briefpapier, das gerochen hat, -Stifte, -Radiergummi. Wir alle hatten einen "Diddl Crush", wahrscheinlich kann man die Neunziger nicht denken ohne Diddl – und ohne Blümchen!
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