Was die Waage-Saison 2025 für Sie bereithält: Ihr Denken wird klarer, Entscheidungen fallen jetzt leichter

Die Waage-Saison 2025 steht an: Was die Sternzeichen laut Astrologie-Expertin Alex Kruse erwartet.
"Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird." Der wirklich schlaue Albert Camus (Sternzeichen: Skorpion) hätte die Waage-Saison wohl kaum treffender beschreiben können. Und nein, keine Sorge: Ich bin nicht zu so einer Person geworden, die jetzt mit klugen Aphorismen um sich schmeißt. Ich hab eben jenes Zitat im wunderschönen Silentium des ebenso wunderbaren Schloss Elmau gelesen (hier haben schon Angela Merkel und Barack Obama über die Zukunft nachgedacht). Genau an dieser Schwelle stehen wir jetzt: Die Sonne verlässt die klärende, ordnende Energie der Jungfrau und steigt in die Harmonie bringende Waage auf – jenes Zeichen im Tierkreis, das uns in die metaphysischen Dimensionen unseres Daseins führt. In die Schwerelosigkeit, wenn wir so wollen.
Mein eigener Übergang ereignete sich letzte Woche. Eine grün-gelbe Libelle brummte mit Helikoptergeräuschen über meinen Kopf hinweg, während ich, wie Gott mich schuf, mit Blick auf das massive Karwendelgebirge und blühende Herbstzeitlose, im warmen Solebad trieb. Die Sonne schien durch die Wolken auf, nichts als Ruhe und Frieden. Aus dem heißen Wasser stieg Dampf auf, schwerer als die schon kühle Bergluft am Spätnachmittag. Kaminfeuer, Alpenkräuter – die Aromen des nahenden Herbstes. Spinnen webten ihre Netze. Und ich wusste: Die Saison hat gewechselt.
Der Neumond am 21. September bedeutete einen NeustartAm 21. September schlossen Sonne und Mond im letzten Grad der Jungfrau einen alten Kreis und öffneten gleichzeitig einen neuen. Es war Neumond – eine partielle Sonnenfinsternis – und er trug noch die Patina des Vergangenen: Opposition zu Saturn in den Fischen. Spirituell bedeutet das zwar einen Abschied, aber mit Haltung. Was nicht mehr dient, darf in Würde gehen. Was tragfähig ist, wird geerdet, geheilt und – ganz jungfrauenhaft – in Körper, Geist und Gefühl integriert. Grenzen wirken jetzt wie intelligente Membranen: Sie lassen das Richtige durch und halten das Falsche fern.
Nur einen Atemzug später, zur Tag-und-Nachtgleiche am 22. September, wechselt die Sonne in die Waage. Gleichgewicht ist jetzt keine starre Pose, die den Nacken verzieht, sondern eher ein lebendiger Tanz zwischen dem Ich und dem Du, zwischen Klarheit und Mitgefühl, zwischen Wahrheit und Schönheit. Die Waage erinnert uns daran, dass Beziehungen immer auch Heilungsraum bedeuten – nicht Schlachtfeld. Schönheit wird Medizin, Ästhetik wird Ethik.
Jetzt wird das Denken klarerDann zieht der manchmal giftige Mars in den stacheligen Skorpion und legt die Hand an die Tiefenregler. Eifersucht, Machtspiele, alte Ängste: Alles, was unter der Oberfläche brodelt, verlangt nach Licht, Atem, Präsenz. Transformation ist jetzt nicht verhandelbar, aber sie kann bewusst geschehen. Frische Luft für verstaubte Muster, ein "es geht auch anders", verbunden mit der Kraft, es diesmal auch tatsächlich umzusetzen. Spirituell betrachtete öffnet sich ein Luft-Dreieck der Erneuerung: Denken wird klarer, Gespräche ehrlicher, Entscheidungen leichter – solange sie in Schönheit und Wahrhaftigkeit getroffen werden.
Der Vollmond am 07. Oktober bringt die Waage-Energie auf den PunktWaage-Energie wirkt wie ein perfekt austariertes Mobile im Abendlicht – schwerelos, sanft schwingend, von einer unsichtbaren Hand in Balance gehalten. Sie erinnert uns daran, die Süße des Lebens um jeden Preis zu beschützen. Diese Energie wird der Vollmond am 07. Oktober im Gegenzeichen, dem feurigen Widder vermutlich perfekt auf den Punkt bringen.
Unsere Königin des Himmels, die liebe Venus, strahlt noch bis zum 13. Oktober aus der Jungfrau und wechselt dann in die Waage. Ihre Liebe ist präzise, prüfend, fast kritisch. Sie fragt: Was bleibt wirklich? Schönheit ist jetzt nicht bloß Ornament, Tand oder Deko, sondern einfach Substanz. Ihre Lektion: Eleganz beginnt im Alltag und liegt im Detail. Im frisch bezogenen Bett, in einem achtsamen Gespräch, in der Art, wie wir atmen, unseren Cappuccino im hübschen To-Go-Porzellanbecher und die letzten goldenen Strahlen auf der Haut.
Herbstliche Tage kommen, wenn Venus in der Waage-Sonne stehtDanach wendet sie sich der Waage-Sonne zu, ein Homerun (Venus wohnt quasi in der Waage) und bringt herrliche, herbstliche Tage. Die große Einladung dieser Waage-Zeit: Gerechtigkeit beginnt im Inneren. Wenn Tag und Nacht sich die Waage halten, erinnern wir uns daran, dass Balance kein Zustand ist, den wir einfach so haben, eher eine Beziehung, die wir pflegen – zu sich, zu anderen, zum Unsichtbaren. Ich bleibe bis auf Weiteres im Solebad liegen, vielleicht gehe ich hoch ins Silentium, lese ein paar Bücher, werde die Zeit vergessen und meinen Gedankenschleifen beim Verschwinden zuschauen. Mehr ist in diesen transformativen Zeiten wirklich nicht zu erwarten.
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