Annalena Baerbock sendet Abschiedsbotschaft: Niemals aufgeben, trotz gravierender Fehler

Nach zwölf Jahren als Abgeordnete des Deutschen Bundestags sagt Annalena Baerbock Adieu. Die frühere Außenministerin hängt ihren Job als Politikerin an den Nagel und zieht mit ihren beiden Kindern nach New York. Dort beginnt sie in Kürze ihren neuen Job als Präsidentin der UN-Generalversammlung.
Aber bevor es in den Vereinigten Staaten losgeht, verabschiedet sich Baerbock in den sozialen Medien mit einem „letzten Video“ von all den Menschen, die sie in den vergangenen Jahren begleitet haben. Denn Baerbock will ihren „Fans“, insbesondere den weiblichen, eine Botschaft mitgeben.
„Ich war vielleicht die erste Außenministerin, aber definitiv nicht die letzte“Zu Beginn des Videos wird die erste Rede der Grünen-Politikerin eingespielt. Anschließend folgt ein Auszug aus ihrer letzten Rede, die sie am 27.06.2025 im Deutschen Bundestag gehalten hat. Darin mahnte sie: „Streit in der Sache ist wichtig, aber immer im Respekt und immer im Geiste für unsere Demokratie. Dieses Miteinander zwischen Demokratinnen und Demokraten – auch dafür müssen wir weiterkämpfen.“
Im Video wird Baerbock die Frage gestellt, was nach zwölf Jahren im Bundestag und vier Jahren als Außenministerin bleibt. Selbstbewusst entgegnet die neue UNO-Präsidentin: „Ich war vielleicht die erste Außenministerin, aber definitiv nicht die letzte. Und was ich vielleicht jungen Frauen mitgeben möchte: Deine Stimme zählt, deine Vision zählt.“
Sie führt aus, dass man sich von niemandem etwas einreden lassen sollte – beispielsweise: „Du kannst das vielleicht nicht, weil du noch zu jung oder eine Frau bist.“ Damit spielt Baerbock auf einen Vorwurf an, mit dem sie sich als Außenministerin immer wieder konfrontiert sah – oder mit dem Kritik an ihrer Person gerechtfertigt wurde.
Ihr Ziel, feministische Außenpolitik zu betreiben, hat nicht zur Lösung grundsätzlicher geopolitischer Probleme beigetragen. Doch das scheint nun alles ganz weit weg zu sein. „Und wenn ich bei dir vielleicht das Gefühl ausgelöst habe: Mensch, ich kann das auch, ich schaffe das – selbst wenn ich mal strauchle oder hinfalle –, dann hat sich’s gelohnt“, fügt Baerbock hinzu.
Bevor das Video endet, möchte sie ihren Zuschauerinnen und Zuschauern noch eine Sache mitgeben: „Demokratie, das sind wir alle. Deswegen: Steht auf, bringt euch ein, mischt euch ein, widersprecht. Es ist an uns, es ist an euch, die Zukunft zu gestalten. Bis bald von den Vereinten Nationen.“
Berliner-zeitung