Kolumbien: Präsidentschaftskandidat Uribe angeschossen


Bewaffnete greifen den konservativen Oppositionellen bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Bogotá an. Ein Verdächtiger wurde bereits festgenommen.
Der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bogotá angeschossen. Lokale Medien berichteten, der 39-jährige Oppositionspolitiker befinde sich in einem örtlichen Krankenhaus in ernstem Zustand. Laut eines X-Posts seiner Frau, Maria Tarazona, kämpft Uribe um sein Leben.
In einer Erklärung der konservativen Partei Demokratisches Zentrum hieß es, in einem öffentlichen Park im Stadtteil Fontibon hätten Uribe „bewaffnete Personen in den Rücken schossen“. Dem kolumbianischen Verteidigungsminister Pedro Sanchez zufolge wurde ein Verdächtiger im Zusammenhang mit der Tat festgenommen. Die Behörden untersuchten, ob weitere Personen beteiligt waren.
Die kolumbianische Regierung verurteilte den gewaltsamen Angriff „kategorisch und aufs Schärfste“ und forderte eine gründliche Untersuchung der Ereignisse. „Diese Gewalttat ist nicht nur ein Angriff auf seine Person, sondern auch auf Demokratie, Gedankenfreiheit und die legitime Ausübung eines politischen Amtes in Kolumbien“, schrieb das Präsidialamt in einer Erklärung. Die USA „verurteilen aufs Schärfste den Mordversuch“ an dem kolumbianischen Senator, hieß es einer Erklärung des US-Außenministers Marco Rubio.
Senator Uribe ist ein Kritiker des linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und will 2026 für das Präsidentenamt kandidieren. Die Tat erinnert an die von Drogen angeheizte politische Gewalt, die das Land in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren erschütterte. Uribes eigene Mutter, die Journalistin Diana Turbay, wurde 1991 vom Medellín-Kartell von Pablo Escobar ermordet.
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