Riskantes Manöver im Pazifik: China-Kampfjet kollidiert beinahe mit japanischem Patrouillenflugzeug


Ein chinesisches Kampfflugzeug kommt einem japanischen Militärflugzeug gefährlich nah. In Tokio ist man in Sorge vor weiteren waghalsigen Aktionen der Chinesen.
Im Pazifik haben die Spannungen zwischen China und Japan zugenommen, nachdem ein chinesisches Kampfflugzeug einem japanischen Jet gefährlich nah gekommen ist. Das Flugzeug, ein J-15-Jet der chinesischen Marine, startete von dem Flugzeugträger Shandong und flog bis auf wenige Meter an eine japanische Patrouille der Selbstverteidigungskräfte (SDF) heran. Der Vorfall ereignete sich in internationalen Gewässern und ging ohne Schaden und Verletzte aus, doch Japan zeigt sich besorgt über dieses und andere riskante Manöver durch chinesische Kampfjets, berichtet der „Guardian“.
Japans Kabinettssekretär Yoshimasa Hayashi forderte die chinesische Regierung auf, solche gefährlichen Manöver in Zukunft zu unterlassen: „Wir haben gegenüber der chinesischen Seite unsere Besorgnis zum Ausdruck gebracht und mit Nachdruck darum gebeten, das so etwas nicht mehr passiert“, so Hayashi.
Das japanische Verteidigungsministerium teilte außerdem mit, dass ein weiterer chinesischer J-15-Jet mit „gefährlichen Aktivitäten“ aufgefallen ist, indem er etwa nur knapp einen japanischen Kampfjet überflogen hat, der sich auf ungefähr gleicher Höhe in der Luft befand. Laut „Reuters“ kam es bereits 2014 zu einem ähnlichen Vorfall.
Laut Angaben des „Guardian“ hat China seine Marine- und Luftaktivitäten im Pazifik intensiviert, um seine Macht in der Region zu demonstrieren. Während China ohnehin routinemäßig Kriegsschiffe zu umstrittenen Inseln im Ostchinesischen Meer entsendet, scheint das Land seine Reichweite nun noch weiter auszudehnen.
Chinas Militär und Regierung haben bislang nicht öffentlich auf Japans Kritik reagiert. Das chinesische Außenministerium verteidigte jedoch die kürzlich durchgeführten Übungen mit zwei Flugzeugträgern im Pazifik und forderte Japan auf, diese „objektiv und rational“ zu betrachten. Sprecher Lin Jian erklärte, dass die Operationen der chinesischen Kriegsschiffe im Einklang mit internationalem Recht und internationalen Praktiken stünden und dass China lediglich eine defensive Haltung verfolge.

Die Shandong und ein weiterer chinesischer Flugzeugträger, die Liaoning, drangen kürzlich erstmals in Japans exklusive Wirtschaftszone im Pazifik ein. Die Shandong führte Manöver vor Japans südlichster Insel Okinotori durch, während die Liaoning ähnliche Übungen außerhalb der Zone durchführte. Es war das erste Mal, dass China zwei Flugzeugträger in den Westpazifik geschickt hat.
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