Bundesliga: Die teuersten Transfers im Sommer 2003 – Und plötzlich wurde alles Andres


Vinicius für 1,00 Millionen Euro von SE Gama zu Hannover 96
Der Brasilianer kam bereits im Winter zuvor leihweise nach Hannover, im Sommer verpflichteten die Niedersachsen ihn dann fest. Raffiniert: Um das Ausländerkonto von Nicht-EU-Ausländern nicht zu belasten, nahm er aufgrund italienischer Vorfahren die italienische Staatsbürgerschaft an. Noch raffinierter: sein Freistoß-Hammer aus 32 Metern gegen den FC Bayern München.

Niclas Jensen für 1,25 Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Dortmund
Das waren noch Zeiten, als Manchester City ein mittelmäßiger englischer Verein war, der seine Spieler an Borussia Dortmund verlor.

Vaclav Sverkos für 1,25 Millionen Euro von Banik Ostrau zu Borussia Mönchengladbach
Gleich in seiner ersten Saison gelangen dem Tschechen in einem furiosen Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart drei Tore. Svere Kost für den VfB!

Hamit Altintop für 1,80 Millionen Euro von Wattenscheid 09 zu Schalke 04
Wattenscheid 09, FC Schalke 04, Bayern München, Real Madrid, Galatasaray, Darmstadt 98. Mit den Karrierestationen von Hamit Altintop ließe sich im Mathe-Unterricht eine perfekte nach unten geöffnete Parabel illustrieren. Und mit seinen beiden Toren gegen Borussia Dortmund in seinem ersten Bundesligaspiel für Schalke der perfekte Einstand.

Emanuel Centurión für 2,00 Millionen Euro von Vélez Sarsfield zum VfB Stuttgart
Wie soll es auch anders sein: Beim Empfang durch Felix Magath lächelt Emanuel Centurión etwas gequält. Quälend war auch seine Zeit beim VfB: Er machte nur sechs Spiele.

Emile Mpenza für 2,00 Millionen Euro von Schalke 04 zu Standard Lüttich
Nach der verpassten Meisterschaft 2001 hatte es sich allmählich ausgeträumt mit dem Schalker Traumsturm bestehend aus Ebbe Sand und Emile Mpenza. Nach Streitereien mit Rudi Assauer floh Mpenza in seine belgische Heimat. Dort gab es immerhin eine Traumhochzeit mit Fantasie-Outfits. Auch nicht schlecht.

Tobias Rau für 2,25 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern
Der vielleicht teuerste Lehrer aller Zeiten? Aber nicht nur Politiker wissen: In die Bildung zu investieren, lohnt sich!

Thomas Christiansen für 2,50 Millionen Euro vom VfL Bochum zu Hannover 96
Gemeinsam mit Giovane Elber holte Thomas Christiansen in der Vorsaison die Torjägerkanone. Zu Hannover 96 ging er aber alleine.

Simon Jentzsch für 2,85 Millionen Euro von 1860 München zum VfL Wolfsburg
142 Spiele machte Jentzsch nach seinem Wechsel für den VfL Wolfsburg. Noch viel besser: sieben Mal durfte er für das Team 2006 auflaufen.

Jens Lehmann für 3,50 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum FC Arsenal
In London bekam Lehmann schnell den Spitznamen „Mad Jens“ verpasst. Wenn sie damals gewusst hätten, wie recht sie damit haben sollten.

Giovane Elber für 4,20 Millionen Euro vom FC Bayern zu Olympique Lyon
Die andere Hälfte des Torschützenkönigpaares. Doch bei den Bayern war nach der Verpflichtung von Roy Makaay (dazu später mehr) kein Platz mehr für den Brasilianer. Auf Lyon hatte er ein Jahr später dann aber auch keine Lust mehr und kehrte noch einmal in die Bundesliga zurück.

Martín Demichelis für 5,00 Millionen Euro von River Plate zum FC Bayern
Ein Argentinier in München? Klar, dass der erst einmal als Gaucho auf irgendeinem bayrischen Bauernhof inszeniert werden muss.

Andres D’Alessandro für 9,50 Millionen Euro von River Plate zum VfL Wolfsburg
Ein Argentinier in Wolfsburg? Gab es mit Diego Klimowicz schon. Deshalb blieb für D’Alessandro nur die Rolle eines Nebendarstellers. Endgültig durchsetzen konnte er sich nie. Ganz anders in Südamerika: Bei Internacional Porto Alegre ist er eine echte Legende.

Evanilson für 15,00 Millionen Euro von AC Parma zu Borussia Dortmund
Verrückt: Im Sommer 2003 überwies der BVB 15 Millionen Euro für Evanilson an den AC Parma, obwohl der bereits seit 1999 in Dortmund war und überhaupt nie für die Italiener gespielt hatte. Das ganze war wohl Teil eines undurchsichtigen Deals, bei dem es nicht zuletzt darum ging, die Bilanzen zu schönen.

Roy Makaay für 19,75 Millionen Euro von Deportivo la Coruña zum FC Bayern
Noch wenige Monate zuvor hatte er die Bayern mit Deportivo La Coruña aus der Champions League geschossen. Logisch, dass die ihn dann im Sommer danach verpflichteten. Es sollte sich lohnen: In 129 Spielen für die Bayern erzielte er 78 Tore. Da kann man sich schonmal an den Kopf packen.
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