DFB-Elf zurück in Stuttgart: Nagelsmann: "Das war für mich die bitterste Niederlage"

Für Nagelsmann ist das EM-Aus "ein trauriger Tag in der Fußballkarriere".
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Ziemlich genau elf Monate ist es her, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM ausscheidet. Das Aus gegen Spanien lässt die Protagonisten auch fast ein Jahr später nicht los - nun ist die DFB-Elf zurück in Stuttgart.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat das Aus bei der Heim-Europameisterschaft im Viertelfinale gegen Spanien rückblickend als die für ihn "bitterste Niederlage" bezeichnet. Es sei "ein trauriger Tag in der Fußballkarriere" gewesen, sagte Nagelsmann vor der Partie am Sonntag (15 Uhr/RTL, DAZN und im ntv.de-Liveticker) gegen Vize-Weltmeister Frankreich. Die DFB-Elf kehrt für das Spiel um Platz drei in der Nations League erstmals wieder nach Stuttgart zurück. Dort war sie vor elf Monaten bei der Heim-EM mit 1:2 nach Verlängerung ausgeschieden.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erinnerte sich Nagelsmann an die "krasse Dramaturgie" des EM-Viertelsfinals. In der hochklassigen und engen Partie war Spanien in der 51. Minute durch den ehemaligen Leipziger Dani Olmo in Führung gegangen. Erst kurz vor Schluss konnte DFB-Nationalspieler Florian Wirtz ausgleichen - und die Nationalelf in die Verlängerung retten. "Wir machen in der 89. Minute den Ausgleich und bekommen in der 119. Minute das Gegentor", sagte Nagelsmann. "Viel krasser kannst du das nicht machen."
Auch Mittelfeldakteur Pascal Groß stimmte ihm zu. "Für mich, auch wenn ich in dem Spiel nicht gespielt habe, kann ich sagen, dass es die bitterste Niederlage in meiner Karriere war", sagte der 33-Jährige. Über den Ausgleich Wirtz sagte er, dass er als Mitspieler solche Emotionen bei einem Tor noch nie gespürt habe. "Ich habe immer noch das Gefühl, dass wir extrem nah dran waren am großen Wurf", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund. "Und das tut natürlich weh."
Beide sagten aber auch, dass die Rückkehr nach Stuttgart und die Erinnerungen an das Spanien-Spiel "wenig Auswirkungen" auf die Partie gegen Frankreich hätten. Die DFB-Elf versucht, gegen den Vize-Weltmeister das Finalturnier der Nationenliga zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen. Deutschland hatte zuvor das Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch verdient mit 1:2 (0:0) verloren.
Nagelsmann kündigte im Vergleich zu der Niederlage einige Veränderungen in der Startelf an, nannte aber keine Details. Wahrscheinlich ist, dass der auch bei der Pressekonferenz anwesende Groß von Anfang an spielen wird. Der Bundestrainer forderte zudem von seinem Team eine Leistungssteigerung. Das Spiel beinhalte immer noch "viele Facetten", betonte Nagelsmann, auch wenn es "normal" wäre, wenn "ein paar Prozentpunkte fehlen".
Trotz des "kleinen" Finales rechnet der Bundestrainer aber nicht mit Motivationsproblemen bei seinem Team: "Es ist immer noch die deutsche A-Nationalmannschaft. Ich glaube, dass, wenn ich da in die Kabine und immer motivieren muss, dann muss ich den Kader umstellen. Fußball ist ja was Schönes. Es muss keiner morgen einen Acker umgraben von Hand."
Quelle: ntv.de, ses
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