Drogheda United von der Conference League ausgeschlossen

Am Montag bestätigte der Internationale Sportgerichtshof den Ausschluss vom irischen Klub Drogheda United von der Conference League. Eine Entscheidung, die möglicherweise auch Konsequenzen für Crystal Palace haben könnte.
Hier wird kein internationaler Fußball gespielt: der Sullivan & Lambe Park, Heimspielstätte von Drogheda United. IMAGO/Inpho Photography
Es sollte letztendlich nur ein kurzer Traum bleiben: Erstmals seit dem Jahr 2013 qualifizierte sich Drogheda United wieder für einen europäischen Wettbewerb. Als irischer Pokalsieger hätte die Mannschaft aus der 44.000-Einwohner-Stadt nördlich von Dublin an der Ostseeküste von Irland am kommenden Mittwoch Teil der Auslosung der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation sein sollen - dies wird aber nun nicht der Fall sein.
Am Montag bestätigte der Internationale Sportgerichtshof eine Entscheidung der UEFA, wonach der Verein gegen die UEFA-Regularien zur Multi-Club-Ownership verstoßen hat. Somit wird Drogheda United von der Conference-League-Spielzeit 2025/26 ausgeschlossen. Zum Verhängnis wird dem Klub die Mehrheitsbeteiligung der Trivela Group. Denn neben den Anteilen an Drogheda United ist auch der dänische Fußballverein Silkeborg IF - der sich ebenfalls in der kommenden Saison für die Conference League qualifiziert hat - in Besitz der Investoren.
Unwissenheit schützt vor Strafe nichtLaut den Regularien verbietet sich aus Gründen der sportlichen Integrität, dass zwei oder mehrere von einer Institution kontrollierte Klubs im gleichen Wettbewerb antreten. Um diesen Fall zu entgehen, hatten beispielsweise in der abgelaufenen Saison Manchester City und der FC Girona, die beide Teil der City Football Group sind, Anteile an einen Blind Trust übergeben, damit die Vereine in der Champions League antreten konnten.
Im Falle von Drogheda United ist dies jedoch nicht möglich, der Verein wird "Opfer" einer Regeländerung: In diesem Jahr muss eine solche Änderung der Eigentumsverhältnisse jedoch vor dem 1. März stattfinden - anstatt wie bisher zum 3. Juni. Daran hat auch der Einspruch der Mannschaft von der irischen Ostseeküste, man habe von der neuen Frist nicht gewusst, nichts geändert.
Mit "großem Bedauern und Unverständnis" meldete sich der Verein so am Montag bei seinen Fans: "Wir sind mit dieser Entscheidung ganz und gar nicht einverstanden und hatten gehofft und geglaubt, dass die Grundsätze der Fairness und des gesunden Menschenverstandes sich durchsetzen würden." Dennoch wolle man sich auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen lassen: "Stattdessen werden wir ihn als Ansporn nutzen. Unserem Verein wurde noch nie etwas geschenkt, und wir haben uns jeden Zentimeter durch Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und Einigkeit verdient. Und das werden wir auch weiterhin tun."
Auch Crystal Palace betroffen?Sehr interessiert dürfte diese Entscheidung auch der Premier-League-Klub Crystal Palace vernommen haben, die Londoner stehen vor einem ähnlichen Problem. Zum Zeitpunkt der Frist war bei den Eagles der Triumph im FA Cup und somit die Qualifikation für die Europa League noch nicht absehbar. Nun droht dem 12. aus Englands höchster Spielklasse ebenfalls der Ausschluss.
Mit-Eigentümer John Textor hält mit seiner Mulit-Klub-Gruppe Eagle Football unter anderem 45 Prozent der Anteil an Palace und ist mit rund 90 Prozent gleichzeitig Mehrheitseigentümer des Traditionsklubs Olympique Lyon, der sich ebenfalls für den zweithöchsten internationalen Wettbewerb qualifiziert hat. Möglicherweise könnte der Drogheda-United-Fall so auch für weitere Multi-Club-Ownerships zum Präzedenzfall werden.
kicker