Nations League: Lamine Yamal zaubert bei Spaniens Sieg gegen Frankreich
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps war bedient. "Ich werde jetzt nicht über Deutschland sprechen. Es wird ein ganz anderes Spiel sein", sagte der Weltmeistertrainer von 2018. "Es ist nicht das wichtigste Spiel für uns. Wir werden trotzdem versuchen, es zu gewinnen."
Deschamps wollte nach der spektakulären 4:5 (0:2)-Niederlage im Halbfinale der Nations League gegen Europameister Spanien einfach noch nicht an das Spiel um Platz drei gegen das DFB-Team am Sonntag in Stuttgart (Anstoß um 15 Uhr MESZ) denken. Die deutsche Mannschaft hatte am Mittwoch das erste Halbfinale gegen Portugal mit 1:2 verloren.
Yamal "von Gottes Zauberstab berührt"Die 51.600 Zuschauer im ausverkauften Stuttgarter Stadion sahen ein Offensiv-Spektakel mit neun Toren. Spanien führte nach gut einer Stunde bereits mit 5:1 - die Partie schien gelaufen. Frankreich kam jedoch noch einmal heran, am Ende aber fehlte schlicht die Zeit, um eine Verlängerung zu erzwingen.
Überragender Spieler auf dem Platz war der erst 17 Jahre alte Lamine Yamal, der mit einem Doppelpack maßgeblich zum Sieg der Spanier beitrug und zum "Player of the Match" gekürt wurde. "Er erzielte nicht nur zwei Tore, sondern sorgte für permanente Gefahr. Er besitzt ein unglaubliches Maß an Reife für sein Alter", begründete die Jury der UEFA ihre Wahl.
Bereits vor der Partie hatte Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente seinen Jungstar in höchsten Tönen gelobt. "Er ist von Gottes Zauberstab berührt. Und er ist vielleicht dazu berufen, eine Legende zu werden", sagte der Europameister-Trainer der "Süddeutschen Zeitung". Yamal habe "immer Lösungen parat, wählt immer die richtige aus, irrt nur selten. Das ist ein natürliches Talent, das nur sehr wenige Fußballer haben".
Dass Yamal nicht nur bei seinem Verein, dem von Ex-Bundestrainer Hansi Flick betreuten spanischen Meister FC Barcelona, ein Schlüsselspieler ist, sondern auch in der Nationalmannschaft, verdeutliche eine Szene nach knapp einer Stunde Spielzeit. Yamal holte einen Foulelfmeter heraus, schnappte sich selbst den Ball und verwandelte den Strafstoß eiskalt (54. Minute).
Frankreich mit großer MoralZu diesem Zeitpunkt lagen die offensiv furios aufspielenden Spanier bereits durch Treffer von Nico Williams (22.) und Mikel Merino (25.) mit 2:0 vorn. Als Pedri nur eine Minute nach Yamals Elfmetertor auf 4:0 erhöhte (55.), schien das Halbfinale bereits entschieden zu sein.
Doch Frankreichs Superstar Kylian Mbappé sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter (59.) für ein erstes Lebenszeichen des Vizeweltmeisters. Yamal stellte mit seinem zweiten Treffer (67.), als er den Ball mit ausgestrecktem Fuß ins lange Eck des französischen Tors spitzelte, den alten Abstand wieder her.
Die Équipe Tricolore zeigte weiter Moral und verkürzte durch einen Treffer von Rayan Cherki (79.) und ein Eigentor des Spaniers Daniel Vivian (84.) auf 3:5. Als der frühere Bundesliga-Profi Randal Kolo Muani - er spielte in der Saison 2022/23 für Eintracht Frankfurt - in der Nachspielzeit sogar zum 4:5 (90.+3) traf, hätte die Partie sogar noch kippen können,aber das spanische Team rettete den knappen Sieg über die Zeit.
"Es war ein tolles Spiel. Am Ende war es nochmal ein bisschen knapp, aber wir haben es sehr gut gemacht", sagte Lamine Yamal nach dem Abpfiff. "Wir haben verdient gewonnen." Der 17-Jährige freut sich auf das Duell mit dem bereits 40 Jahre alten portugiesischen Superstar Cristiano Ronaldo im Endspiel am Sonntag in München (Anpfiff 21 Uhr): "Er ist eine Legende. Ich habe hohen Respekt vor ihm. Aber mein Job wird es sein, dass wir das Spiel gewinnen."
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Spanien - Frankreich 5:4 (2:0)
Tore: 1:0 Williams (22.), 2:0 Merino (25.), 3:0 Yamal (54., Foulelfmeter), 4:0 Pedri (55.), 4:1 Mbappé (59., Foulelfmeter), 5:1 Yamal (67.), 5:2 Cherki (79.), 5:3 Vivian (84., Eigentor), 5:4 Kolo Muani (90.+3)
Zuschauer: 51.600
dw
