Thomas Müllers Schlussakkord beim FC Bayern

Mit der Niederlage gegen PSG bei der Klub-WM ist Thomas Müllers Zeit beim FC Bayern zu Ende. Damit endet eine beispiellose Laufbahn beim Rekordmeister. Wo Müller seine Karriere fortsetzt, ist noch unklar.
Eigentlich hätte die Karriere des Thomas Müller beim FC Bayern nach 758 Spielen beendet sein sollen. Das hätte den Einzug ins Finale der Klub-WM bedeutet. So endet Müllers Zeit beim deutschen Rekordmeister nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Paris Saint-Germain. Damit findet eine beispiellose Laufbahn im rot-weißen Trikot ihr vorläufiges Ende.
Müller: "Ich habe es geliebt"Richtig verabschiedet hatte sich Müller schon am 33. Spieltag in seinem letzten Heimspiel. Nach der Partie gegen Borussia Mönchengladbach bekam er seinen Abschied, sprach zu den Fans und lieferte eine letzte große Ausgabe der Müller-Show. Wobei dieser Begriff beinahe impliziert, da habe sich jemand verstellt. Doch das hat Thomas Müller nie in seiner Zeit beim FC Bayern.
"Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein", sagte Müller damals und verabschiedete sich mit den Worten: "Ich bin nicht traurig, ich freue mich auf das, was kommt - auch wenn es nicht halb so schön sein wird. Ich liebe euch alle! Macht's gut, Servus!"
Thomas Müller: Ein bayerisches UrgesteinMüllers Laufbahn begann beim TSV Pähl. Im Alter von elf Jahren wechselte er in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern. Dort durchlief er alle Mannschaften und debütierte 2009 auch bei den Profis. Unter Louis Van Gaal erkämpfte er sich einen Stammplatz und die Garantie "Müller spielt immer".
In seinen 14 Jahren als Profi feierte Müller 13 Meistertitel, holte sechsmal den DFB-Pokal und zweimal die Champions League. Zudem krönte er sich zweimal zum Klubweltmeister und 2014 zum Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Seinen letzten Meistertitel feierte er feixend und scherzend auf dem Münchner Rathausbalkon.
Trotz unwürdigem Abschied: "Es bleibt nichts hängen"Auch hier verlor er kein Wort zu dem etwas abrupten Ende seiner Zeit bei seinem Herzensverein. Müller hätte seinen Vertrag gerne verlängert, der FC Bayern aber entschied sich dagegen. Und das, nachdem Sportvorstand Max Eberl öffentlich erklärt hatte, Müller dürfe über seine Zukunft selbst entscheiden.
Es bleibe "nichts hängen", sagte Müller am Rande der Feierlichkeiten dazu im BR Fernsehen. Mit negativen Dingen wollte sich Müller nie lange aufhalten, stattdessen konzentrierte er sich eher darauf, eine gute Zeit und Spaß am Fußball zu haben.
Müller spielt in den USA vor - Wechsel in die MLS?Bei der Klub-WM in den USA durfte er das - wie schon in der abgelaufenen Saison unter Trainer Vincent Kompany - eher selten. Als Teil der B-Elf spielte er in den Partien gegen Auckland City FC und Benfica Lissabon über die volle Distanz. In den wichtigen Spielen gegen Boca Juniors und im Achtelfinale gegen Flamengo bekam er zusammengerechnet neun Minuten Spielzeit.
Und doch konnte er die Zeit in den USA nutzen, um vorzuspielen vor potenziellen neuen Arbeitgebern. Zahlreiche MLS-Klubs sind an Müller interessiert. Am offensivsten warb zuletzt Los Angeles FC und dessen Trainer Steve Cherundolo um die Dienste des 35-Jährigen: "Thomas passt mit seinem Typ, seiner Erfahrung, seiner Klasse perfekt zu uns, aber eben auch mit seiner Mentalität", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi der "Bild". "Wer denkt, in Los Angeles geht es nur ums Wetter und Show, der irrt sich gewaltig. Wir wollen Titel gewinnen. Und Müller weiß, wie das geht."
Ein endgültiges Karriereende ist also unwahrscheinlich. Dafür habe er noch zu viel Spaß am Fußball, betont Müller in diesen Tagen immer wieder. Und wenn nicht in München, dann eben woanders.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Quelle: BR24Sport 06.07.2025 - 18:30 Uhr
sportschau