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Zhao Xintong: erster Snooker-Weltmeister aus Asien mit Makel

Zhao Xintong: erster Snooker-Weltmeister aus Asien mit Makel

"Ich kann es nicht glauben, was ich hier geschafft habe", sagte der neue Snooker-Weltmeister, nachdem er auch den letzten Frame des Final-Matches gegen Ex-Weltmeister Mark Williams in beeindruckender und souveräner Manier gewonnen hatte. "Ich war so nervös", gab Zhao zu.

Der Chinese ist der erste Snooker-Weltmeister aus Asien. Er bezwang den Waliser Williams deutlich mit 18:12 und ließ sich anschließend mit der chinesischen Fahne in den Händen vom Publikum im legendären Crucible Theatre feiern.

Anerkennung von Mark Williams

"Was soll ich sagen, da ist ein neuer Superstar", betonte Williams mit Blick auf den neuen Champion. Mit 50 Jahren war Williams der bislang älteste Finalist der WM-Historie und hatte die Möglichkeit, 25 Jahre nach seinem ersten WM-Sieg seinen insgesamt vierten Titel zu gewinnen.

Allerdings ließ sein Gegner ihm keine Chance. Gleich in der ersten Session gewann Zhao sieben von acht Frames und legte damit den Grundstein zum Sieg. Anschließend vergrößerte er seinen Vorsprung nach und nach weiter. Vor der Schlusssession führte Zhao mit 17:8 - brauchte also nur noch einen Frame zum Sieg.

Mark Williams legt im Finale der Snooker-WM nach einer verschossenen Kugel enttäuscht den Kopf auf den Tisch
Im letzten Frame unterläuft Mark Williams ein entscheidender Fehler zu vielBild: Andrew Boyers/Action Images/REUTERS

Williams machte es aber noch einmal spannend und gewann fünf Frames in Serie. Im 30. Und letzten Frame unterlief ihm dann aber ein einfacher Fehler. Zhao räumte daraufhin den Tisch ab und gewann.

Erst Sperre, dann Weltmeisterschaft

Der neue Weltmeister ist allerdings nicht unumstritten. Im Juni 2023 war er wegen der Teilnahme an illegalen Ergebnisabsprachen suspendiert worden. Zhao hatte zugegeben, im Zuge eines größeren Match-Fixing-Skandals, an dem mehrere Spieler beteiligt waren, auf Spiele gewettet zu haben.

Daraufhin musste er bis in den vergangenen Herbst eine 20-monatige Sperre abbrummen. Seinen Status als Profi hatte er ebenfalls verloren und musste sich als Amateur zunächst wieder nach oben spielen. Ins WM-Turnier startete er nur als Qualifikant und war nicht automatisch für das Hauptfeld gesetzt.

Er ist daher nicht nur der erste Asiate, der den WM-Titel gewonnen hat, sondern auch der erste Amateur, dem das gelingt. Seinen Profistatus erhält er zur kommenden Saison zurück, die im September mit den English Open startet. Erst dann wird auch das Preisgeld von 500.000 Pfund (rund 587.000 Euro) für den Titel ausgezahlt.

Snooker als Massenphänomen in China

Snooker hat in China in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark an Popularität gewonnen. Millionen von Fans verfolgen die Turniere. Beim Finalsieg von Zhao saßen rund 150 Millionen Anhänger in China vor den Bildschirmen.

Auch die Zahl derer, die selbst spielen, ist groß: Unterstützt durch gezielte Nachwuchsförderung, etwa an der nationalen Snooker-Akademie in Peking, sehen viele junge Chinesen in Snooker eine echte Karrierechance. Zhaos Erfolg dürfte das Interesse weiter steigern und weitere Kinder und Jugendliche inspirieren, ihm nachzueifern.

dw

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