Dividendenperle E.on: Das war stark
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Die E.on-Aktie legt im frühen Handel kräftig zu. Denn der Energieversorger verdiente 2024 dank milliardenschwerer Investitionen prächtig. So übertraf der DAX-Konzern mit dem operativen Gewinn die Markterwartungen und die Prognose für 2025 fällt ebenfalls besser aus als gedacht. Auch in den kommenden Jahren soll vor allem der für die Energiewende benötigte Netzausbau Gewinne bringen.
Wegen noch offener Regulierungsvorschriften ließ Konzernchef Leonard Birnbaum die über das Jahr 2028 hinaus geplanten Investitionen aber offen. Vergangenes Jahr lag der um Sondereffekte und nicht-operative Ergebnisbestandteile bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) von E.on bei gut 9,0 Milliarden Euro. Das sind zwar drei Prozent weniger als im Vorjahr, allerdings hatten Analysten einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Unterm Strich entfiel auf die Aktionäre mit gut 4,5 Milliarden Euro deutlich mehr als im Jahr 2023, was aber auch auf nicht-operative Ergebniseffekte etwa aus Derivaten zurückzuführen ist. Die Dividende soll um 2 Cent auf 0,55 Euro je Aktie steigen.
Auch hatten die vom Unternehmen erfassten Experten bislang nicht damit gerechnet, dass E.on 2025 wieder das operative Ergebnisniveau von 2023 anpeilen wird. Das Management rechnet im laufenden Jahr mit einem bereinigten operativen Gewinn von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro, womit das Niveau von 2023 selbst im schlechtesten Fall überschritten würde.
Außerdem spielen E.on die hohen Investitionen in die Karten, insbesondere in den Ausbau der Netzinfrastruktur. Das Unternehmen erhöhte am Mittwoch seine Investitionspläne ebenso wie seine mittelfristigen Gewinnerwartungen. Von 2024 bis 2028 will man nun 43 Milliarden Euro investieren. Das ist eine Milliarde mehr, als bislang geplant war, die in den Ausbau der Netzinfrastruktur fließen soll.
Auch im Tagesgeschäft dürfte es in der Folge besser laufen: Den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) erwartet das Management 2028 nun bei über 11,3 Milliarden Euro statt bislang bei über 11,0 Milliarden. Analysten hatten 11,1 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Die Essener sind bei der Ertragskraft in weiten Teilen an die von der Bundesnetzagentur vorgegebe Verzinsung gebunden. Wie diese ab 2029 für das Strom-Geschäft aussehen soll, sei "heute noch nicht absehbar", erklärte der Konzern. CEO Birnbaum schrieb deshalb die Investitionspläne nicht wie sonst üblich um ein Jahr fort. E.on sei zwar bereit, weiter zu investieren, sagte der Manager laut Mitteilung, "aber niemals um jeden Preis".
E.on ist Deutschlands größter Stromversorger und -netzbetreiber. Er zählt im Heimatmarkt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Erdgaskunden. Fast ein Drittel des Strom-Verteilnetzes gehört zum Konzern. E.on ist auch einer der größten Ladesäulenbetreiber. Nach Angaben des Unternehmens sind bis zu 78 Prozent des operativen Ergebnisses vom Regulator abhängig.
Derart kräftige Kurssprünge wie heute dürften bei E.on weiterhin eher die Seltenheit bleiben. Dennoch bleibt der defensive Blue Chip eine sehr gute Beimischung für jedes Depot, zumal die Aktie mit einer stattlichen und verlässlichen Dividendenrendite punktet. Der Stoppkurs kann nun auf 10,10 Euro nachgezogen werden.
Enthält Material von dpa-AFX
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