Erste Mobilfunk-Messwoche: Bürger sollen Funklöcher melden

Ziel der Aktion ist ein aktuelles Bild der Netzverfügbarkeit.
(Foto: picture alliance / Jochen Tack)
Regionen ohne jeglichen Mobilfunkempfang sind in den vergangenen Jahren deutlich rarer geworden. Nun soll es auch den letzten weißen Flecken an den Kragen gehen. Ab Montag können Handynutzer mithilfe einer App der Bundesnetzagentur dabei helfen.
Deutschlands Handynetze sind in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden - mancherorts sind die Verbindungen aber noch immer schwach. Damit letzte Funklöcher verschwinden, sollen die Bundesbürger in der kommenden Woche ihr Handy zücken und Messungen durchführen. Zu der ersten bundesweiten Mobilfunk-Messwoche rufen Bund, Länder und Kommunen auf. Sie beginnt Montag und endet am Sonntag.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen dafür die kostenlose Breitbandmessung-App der Bundesnetzagentur nutzen. Mit den Ergebnissen soll ein präziseres Bild der tatsächlichen Qualität der Handynetze entstehen. Auch soll so deutlich werden, wo noch Handlungsbedarf besteht. Im vergangenen Jahr hatte es so eine Mobilfunk-Messwoche bereits in Nordrhein-Westfalen gegeben.
"Gemeinsam erheben wir ein aktuelles Bild der Netzverfügbarkeit – und damit die Datenbasis für eine bessere Mobilfunkversorgung überall", sagte Digitalminister Karsten Wildberger. Netzagentur-Chef Klaus Müller sagte, dass mit den Ergebnissen die Situation vor Ort besser bewertet werden könne.
Wer Telekom-Kunde ist, landete im Januar laut Bundesnetzagentur auf 1,2 Prozent der Fläche Deutschlands in einem Funkloch - dort war nicht einmal der alte Sprachtelefonie-Standard 2G verfügbar. Das betrifft vor allem Berg- und Gebirgsregionen. Auf acht Prozent der Fläche gab es keinen 4G-Funkstandard und auf 15,6 Prozent kein 5G. Die Flächenabdeckung der Netzbetreiber-Konkurrenten Vodafone und O2 Telefónica ist den Zahlen zufolge teils deutlich schlechter.
Die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, betont, dass ihr Unternehmen die Qualität ihres Netzes analysiere und täglich Messfahrzeuge im Einsatz seien. Mit Blick auf die Mobilfunk-Messwoche sagt sie: "Gerne nutzen wir auch konkrete Hinweise von Kunden und Kommunen zur kontinuierlichen Verbesserung unseres Netzes vor Ort."
Messungen über die App Breitbandmessung sind schon lange möglich und werden es auch künftig sein. Die in der Messwoche durchgeführten Tests sollen gesondert ausgewertet werden.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa
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