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Neue Studie: Frauen altern besser, wenn sie Kaffee trinken

Neue Studie: Frauen altern besser, wenn sie Kaffee trinken

Dieser Duft, der intensive Geschmack, die belegende Wirkung! Kaffee ist für viele Menschen weltweit eine Art Lebenselixier. Etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung genießt regelmäßig Kaffee. Der macht nicht nur munter, sondern wirkt sich deutlich positiver auf die Gesundheit aus als lange angenommen.

Laut einer neuen Studie der Harvard-Universität lässt regelmäßiger Kaffeekonsum Frauen gut altern – der Konsum von bis zu 2,5 Tassen Kaffee pro Tag senke vor allem bei Frauen im mittleren Alter das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und könne Typ-2-Diabetes vorbeugen. Die neuen Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society for Nutrition in Orlando vorgestellt.

Für die Studie wurden Daten von rund 47.000 Frauen aus den letzten 30 Jahren ausgewertet. Grundlage ist die Nurses' Health Study, die seit 1984 Ernährungs- und Gesundheitsdaten erhebt, den Koffeinkonsum eingeschlossen.

"Gesundes Altern" wurde definiert als ein Leben bis zum Alter von 70 Jahren oder mehr, das Frauen ohne schwere chronische Krankheiten und ohne körperliche, psychische und kognitive Einschränkungen genießen können.

Koffein ist nicht gleich Koffein

Koffein wirkt belebend, weil es im Gehirn die Adenosinrezeptoren blockiert, die normalerweise dafür sorgen, dass wir müde werden. Dadurch können die Nervenzellen aktiver arbeiten, wir fühlen uns wacher und denken klarer. Außerdem regt Koffein die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin an, das auch als "Glückshormon" bezeichnet wird, weil es uns gut fühlen lässt.

Allerdings haben andere Koffein-Lieferanten wie Cola oder Energy-Drinks laut der Harvard-Studie keinen positiven Effekt auf den Alterungsprozess. Im Gegenteil: Schon ein Glas davon senke die allgemeine Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um 19 Prozent.

Auch der Konsum von entkoffeiniertem Kaffee oder Tee habe keine ähnlich positiven Auswirkungen auf ein gesundes Altern wie Kaffee. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass koffeinhaltiger Kaffee - im Gegensatz zu Tee oder entkoffeiniertem Kaffee - einzigartig den Alterungsprozess unterstützen kann, sodass geistige und körperliche Funktionen erhalten bleiben", so Studienleitern Dr. Sara Mahdavi.

Was ist Ursache, was ist Wirkung?

Auch die Autoren der Harvard-Studie beschäftigt die Frage nach der Kausalität und der Korrelation: Altern die Frauen besser, weil sie regelmäßig Kaffee trinken? Oder beeinflussen andere Faktoren das gute Altern, während sie regelmäßig Kaffee trinken? Faktoren wie etwa eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität. Gerade der Lebensstil hat sich in den vergangenen 30 Jahren stark verändert.

"Mäßiger Kaffeekonsum kann in Kombination mit anderen gesundheitsfördernden Verhaltensweisen wie regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und Rauchverzicht einige schützende Vorteile bieten. Diese Studie ergänzt zwar bereits vorhandene Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass Kaffeekonsum mit gesundem Altern in Verbindung steht, doch sind die positiven Auswirkungen von Kaffee im Vergleich zum Einfluss allgemein gesunder Lebensgewohnheiten relativ gering und bedürfen weiterer Untersuchungen", räumt die Harvard-Forscherin Mahdavi ein.

Viele Hinweise auf positive Wirkung von Kaffee

Kaffee ist weder ausschließlich gesund noch ungesund. In Maßen genossen, kann Kaffee positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, während übermäßiger Konsum negative Folgen mit sich bringt, vor allem bei älteren Menschen. Denn Kaffee kann nervös machen, den Blutdruck ansteigen lassen und zu Schlafstörungen führen.

In den vergangenen Jahren sind allerdings erstaunlich viele Studien erschienen, die Kaffee einen positiven Effekt auf die Gesundheit bescheinigen. Trotzdem sind weitere Forschungen notwendig, um die jeweiligen Ergebnisse zu bestätigen. Chinesische Forscher fanden 2024 zum Beispiel Hinweise darauf, dass moderater Kaffeekonsum (drei Tassen täglich) das Risiko von Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit signifikant senkt.

Andere Studien weisen in die gleiche Richtung: maßvoller Kaffee-Konsum soll das Risiko für Schlaganfälle bei Frauen leicht senken, sich positiv auf Herz, Lunge und Blase auswirken, vor Lebererkrankungen schützen und Körperfett reduzieren. Zudem soll Kaffee vor Demenz schützen, Alzheimerplaques hemmen und Parkinson vorbeugen. Das beliebte Getränk soll außerdem das Risiko für Depressionen senken und vor Hörverlust und Tinnitus schützen.

Schützende Antioxidantien im Kaffee

Kaffee besteht aus über 1.000 verschiedenen Inhaltsstoffen, von denen etwa 80 Prozent bisher erforscht sind. Die wichtigsten davon sind Koffein, Kohlenhydrate, Fette (Lipide), Proteine, Säuren, Vitamine wie B-Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.

Welcher Inhaltsstoff sich wie genau auf die Gesundheit auswirkt, muss weiter erforscht werden. Aber vieles deutet darauf hin, dass ein maßvoller Kaffee-Konsum durchaus gesund ist. Maßvoll bedeutet höchstens 400 mg Koffein am Tag, gesunde Erwachsene können also etwa 3-4 Tassen Kaffee oder 4-5 Espressi trinken.

Am bestens entfalten sich die natürlichen Inhaltsstoffe, wenn der Kaffee schwarz und ohne Zucker getrunken wird. Auf Kaffeesahne sollte man lieber verzichten, aber etwas Milch im Kaffee schadet den im Kaffee enthaltenen Antioxidantien nicht.

Antioxidantien sind besondere Stoffe wie Chlorogensäure, die schädliche freie Radikale in den Körperzellen neutralisiert, wodurch Zellschäden, Entzündungen und altersbedingte Krankheiten wie Herzprobleme, Krebs oder Gehirnerkrankungen verringert werden können. Wodurch der Alterungsprozess verlangsamt wird.

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