Radikal neues iOS?: Was Apple bei der WWDC vorstellen könnte

Das Logo des WWDC 2025 könnte ein Hinweis auf die großen Designänderungen sein.
(Foto: Apple)
Am 9. Juni beginnt Apples Entwicklerkonferenz WWDC, und wie immer geben Tim Cook & Co. am ersten Tag erste Einblicke in die kommenden Betriebssysteme des Unternehmens. Einiges davon ist schon bekannt, unter anderem soll nicht nur iOS für iPhones ein völlig neues Design erhalten.
Was Apple-Produkte betrifft, findet die alljährliche Vorstellung der neuen iPhones im Herbst weltweit die größte Aufmerksamkeit, doch eigentlich hätte sie die Entwicklerkonferenz WWDC verdient. Denn zum Start am 9. Juni stellen Apple-Chef Tim Cook und sein Team neue Betriebssysteme vor, die Hunderte Millionen Menschen betreffen, die Geräte des Unternehmens nutzen. An erster Stelle steht iOS für iPhones, das seit vielen Jahren mal wieder ein völlig neues Design erhalten könnte.
Viele iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer sind Gewohnheitstiere, die Änderungen am Betriebssystem oft sehr kritisch sehen. Das ist einer der Gründe, warum Apple das iOS-Design zuletzt 2013 mit iOS 7 grundlegend änderte. Laut "Bloomberg"-Autor Mark Gurman soll dies aber in diesem Jahr wieder der Fall sein und nicht nur iOS betreffen, sondern auch macOS, iPadOS, watchOS und tvOS. In einer Telefon-Fragestunde sagte er, das Ziel seien einheitliche Steuerelemente, Symbole, Schaltflächen, dynamische Benutzeroberflächen und Mechanismen.

Hat iOS 26 runde App-Symbole wie VisionOS 2?
(Foto: Apple)
Auf die Frage, wie das denn aussehen könne, antwortete Gurman, er könne sich vorstellen, dass Teile der Benutzeroberfläche aktualisiert werden, um sie mehr an visionOS anzugleichen. Neben vielen durchscheinenden und schwebenden Elementen könnte dies kreisrunde statt wie bisher quadratische App-Symbole bedeuten. Die Änderungen seien "dramatisch", und es könne ein wenig dauern, bis man sich daran gewöhnt habe, so Gurman. "Aber ich denke, dass es den Leuten letztlich gefallen wird."
iOS"Bloomberg" zufolge will Apple sogar bei der Nummerierung der Betriebssysteme in den Gleichschritt übergehen, alle sollen die Endung 26 haben. Wenn das zutrifft, wird es also unter anderem kein iOS 19 geben, sondern iOS 26.
Ziemlich wahrscheinlich wird das neue iOS mit einer speziellen Spiele-App kommen, die unter anderem Apple Arcade und das Angebot des App Stores integriert. "9to5Mac" und "Bloomberg" haben unabhängig darüber berichtet.
Gurman zufolge arbeitet Apple auch an einem Chatbot, der als persönlicher Gesundheitscoach dienen soll. Unter anderem soll er aufgrund der von der Health-App gesammelten Daten Vorschläge machen, wie man gesünder lebt. Möglicherweise können Nutzerinnen und Nutzer auch ihre Essgewohnheiten eingeben, um ihre Ernährung zu optimieren.
Ebenfalls von Gurman stammt die Information, dass Apple mit iOS ein verbessertes Akku-Management einführt, das mit KI-Hilfe längere Laufzeiten ermöglichen soll. Außerdem soll man nach dem Update auf dem Sperrbildschirm sehen, wie lange es ungefähr dauert, bis das iPhone geladen ist.
Mit iOS 26 kommt laut "MacRumors" vielleicht die Möglichkeit, Airpods in Verbindung mit der Übersetzen-App als Dolmetscher bei zweisprachigen Gesprächen einzusetzen. "9to5Mac" zufolge könnte auch die Nachrichten-App eine neue Übersetzungsfunktion erhalten. Demnach sollen Texte quasi in Echtzeit übersetzt werden, wenn sie eintreffen.
SiriApple macht dieses Mal vermutlich nicht einen so großen Wind um Apple Intelligence wie im vergangenen Jahr, eine wichtige Rolle spielt KI aber trotzdem, wie man allein an den oben genannten möglichen Neuerungen sieht.
Ein dickes Problem für den Konzern ist, dass seine eigenen KI-Fähigkeiten nicht mit denen der großen Konkurrenten mithalten können. Deshalb ist Apple auf Kooperationen angewiesen, wie mit OpenAI (ChatGPT). Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jetzt auch Google Gemini an Bord kommt. "Bloomberg" zufolge hat Google-Chef Sundar Pichai seine Hoffnung geäußert, bis Mitte des Jahres mit Apple einen entsprechenden Deal abschließen zu können.
Das für Siri geplante eigene große Sprachmodell muss Apple laut "MacRumors" verschieben, die Entwicklung sei hinter dem Zeitplan zurück. Stattdessen wird vermutet, dass bisherige hauseigene KI-Funktionen wie Schreib-Tools, Image Playground oder intelligente Antworten in verbesserten Varianten präsentiert werden.
iPadOSDie meisten Neuerungen von iPad OS entsprechen denen von iOS. Der Leakerin Majin Bu nach könnte das Betriebssystem aber einige weitere Funktionen von macOS übernehmen. Wenn man ein Magic Keyboard verbindet, soll nach dem Update wie bei einem Mac-PC in der Benutzeroberfläche oben eine Menüleiste angezeigt werden. Ebenso soll dann Multitasking mit Stage Manager 2.0 einen optimierten Modus bekommen.
macOSFür macOS wird es außer der wahrscheinlichen Designänderung keine nennenswerten Neuerungen geben. Erwähnenswert ist, dass Apple bereits bestätigt hat, dass man künftig ein iPhone als Lupe nutzen kann, wenn es mit einem Mac verbunden ist.
watchOS, visionOS und tvOSWer eine Apple Watch am Handgelenk trägt, wird von runden App-Symbolen nicht überrascht werden, trotzdem soll auch watchOS weitere Elemente von visionOS übernehmen. Laut "MacRumors" könnte eine Watch nach dem Update auch als verlängerter Arm für auf dem iPhone ausgeführte KI-Funktionen dienen. Ebenso könnte sie eine wichtige Rolle in Verbindung mit dem möglichen neuen Fitness-Chatbot spielen.
Außer dass alle anderen Apple-Betriebssysteme der Designsprache von visionOS folgen sollen, kommen auf Vision-Pro-Nutzer wohl keine wichtigen Veränderungen zu. Mark Gurman hat gehört, dass man künftig mit den Augen durch Inhalte scrollen können soll, aber das könnte auch nur Zukunftsmusik sein.
Bei tvOS tut sich voraussichtlich außer neuer Nummerierung und Designänderung ebenfalls wenig. Für ein Apple TV wäre allerdings die erwartete neue Spiele-App eine größere Sache.
Quelle: ntv.de
n-tv.de