Waldbrände in Deutschland 2025: Die aktuelle Lage in Karten - wo brennt es?

Das Frühjahr war in diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands viel zu trocken. Nicht nur in den Monaten März, April und Mai fiel zu wenig Regen, bereits im Winter gab es in Deutschland zu wenig Niederschlag. Im Februar fiel laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nur etwa die Hälfte der üblichen Menge.
Im Mai waren die Oberböden in Nord- und Nordostdeutschland sowie von Saarland und Rheinland-Pfalz bis nach Nordbayern und Südthüringen weitaus trockener als üblich.
Die folgende Karte zeigt die „nutzbare Feldkapazität“ – also die vorhandene Wassermenge, die Pflanzen aufnehmen können, in 30 bis 40 Zentimetern Tiefe. Der Verlauf dieses Jahres erinnert bislang an das Dürrejahr 2022.
Tiefer im Boden stellt sich die Situation derzeit noch besser dar. Diese Schichten profitieren von der nassen Witterung von Mitte 2023 bis Ende 2024. Im Herbst gesäte Feldfrüchte wie Raps und Wintergetreide können sich meist noch gut aus diesen tieferen Bodenschichten versorgen. Auch die Wälder bekommen noch länger genug Wasser.
Dennoch warnt Katrin Drastig vom Leibniz-Institut für Agrartechnik: „Das bundesweite Niederschlagsdefizit im Frühjahr 2025 und die resultierende Bodentrockenheit stellen eine hydrologische ‚Hypothek‘ für den Sommer dar, die in den nächsten Monaten ausgeglichen werden muss.“

Wie heiß und trocken wird der Sommer? Zurzeit können Meteorologen noch keine eindeutige Antwort auf diese Frage geben. Doch in den Klimamodellen zeichnet sich ein alarmierender Trend ab.
Für einige Pflanzen ist eine Frühjahrestrockenheit sogar noch gravierender als eine Trockenheit im Hochsommer, weil Keimlinge noch kein ausgedehntes Wurzelsystem besitzen und sie in dieser frühen Phase im Wachstum gestört werden. „Die Folge sind Entwicklungsrückstände, die sich durch die gesamte Vegetationsperiode ziehen und selbst bei späteren günstigen Bedingungen kaum aufgeholt werden können“, so Drastig.
Zu wenig Niederschlag führt darüber hinaus zu Niedrigwasser in Bächen, Flüssen und Seen. Der geringe Wasserstand im Rhein betrifft immer häufiger die Binnenschifffahrt. Auch wenn die Frachtschiffe weiterhin fahren können, müssen sie häufig auf einen Teil ihrer Fracht verzichten, um nicht auf Grund zu laufen.
Anhaltende Trockenheit und Hitze führen zudem zu einer erhöhten Waldbrandgefahr. Das haben die Jahre 2018, 2019 und 2022 gezeigt, als in den deutschen Wäldern viele Feuer wüteten.
Aus Daten von 500 Wetterstationen in Deutschland bildet der DWD einen Index, der die Gefahr eines Waldbrandes in fünf Stufen angibt.
Nahezu alle Waldbrände werden durch menschliche Unachtsamkeit verursacht – natürliche Auslöser wie Blitzschläge spielen nahezu keine Rolle. Die Brände richten langwierige Schäden an: Es braucht viele Jahrzehnte, um einen abgebrannten Wald wieder aufzuforsten.
Deshalb sollte im Wald grundsätzlich nicht geraucht werden, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Schon winzige, glühende Ascheteilchen könnten einen Waldbrand auslösen. Zudem sollte abseits der Grillplätze kein Feuer gemacht werden. Weniger Gefahr geht hingegen von Glasbruch aus, weil die Scherben kaum die nötigen Temperaturen erreichen.
Die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA ermittelt mit ihren Satelliten jederzeit, wo es brennt. Die folgende Karte zeigt jeweils Flächen von einem Quadratkilometer, in denen in der vergangenen Woche ein Feuer gesichtet wurde, als rote Punkte.
rnd