Brustimplantate: Besser vor oder hinter dem Muskel?

Bei der Planung einer Brustvergrößerung mit Implantaten müssen verschiedene Aspekte zwischen Chirurg und Patientin besprochen werden. Einer der ersten Aspekte ist die Größe der Implantate, aber auch ihre Form und Beschaffenheit sowie der Zugangsweg spielen eine Rolle.
Ein grundlegender und weniger bekannter Aspekt der Brustvergrößerung mit Implantaten ist die Platzierung der Prothesen. Diese können vor oder hinter dem Brustmuskel platziert werden. Welche Option ist besser? Diese Frage beantworten wir heute bei Corpore Sano.
Zunächst einmal müssen wir wissen, dass es im Allgemeinen keine Option gibt, die besser ist als eine andere. Es hängt von der Anatomie des Patienten ab.
Das präpektorale Implantat ist heute das am häufigsten verwendete Implantat und bietet mehrere Vorteile. Es wird unterhalb der Faszie platziert, ohne den Muskel zu berühren, wodurch eine größere Projektion erreicht wird. Da es sich um eine weniger invasive Technik handelt, kommt es zu weniger Blutungen und Schwellungen und einer besseren postoperativen Phase. Schließlich sorgt es in der Regel für ein natürlicheres Aussehen, da das Implantat mit der Zeit mit der Brust erschlafft, anstatt hinter dem Muskel fixiert zu sein.
Die retropektorale oder hinter dem Muskel platzierte Prothese eignet sich in der Regel besser für Patientinnen mit dünnem Gewebe oder kleinen Brüsten. Denn bei geringem Fett- und Brustdrüsenanteil können die Ränder des Implantats sichtbar sein. Bei der retropektoralen Platzierung bedeckt der Muskel die Prothese, was bei diesen Patientinnen zu einem natürlicheren Ergebnis führt.
Aus dem gleichen Grund besteht bei dieser Option auch ein geringeres Risiko für Rippling, d. h., dass sich Falten oder Unregelmäßigkeiten im Implantat bemerkbar machen.
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