Ábalos behauptet vor dem Obersten Gerichtshof, dass er sich auf den Tonaufnahmen, die ihn der Wahlmanipulation bezichtigen, nicht wiedererkenne und dass diese manipuliert sein könnten.

Der ehemalige Verkehrsminister José Luis Ábalos erklärte am Montag vor dem Obersten Gerichtshof, er erkenne sich in den Aufnahmen seines ehemaligen Beraters Koldo García aus den Jahren 2019 bis 2023 nicht wieder. Diese Aufnahmen wurden in den Bericht der Zentralen Einsatzeinheit (UCO) der Guardia Civil aufgenommen. Darin werden beide – zusammen mit dem ehemaligen PSOE-Organisationssekretär – in den Mittelpunkt eines mutmaßlichen Komplotts zur Manipulation öffentlicher Bauaufträge gegen Schmiergelder gestellt. Seiner Aussage zufolge könnten die Aufnahmen manipuliert sein.
Juristische Quellen bestätigten gegenüber Europa Press, dass Ábalos diese Aussage in seiner Aussage als Verdächtiger in dem Verfahren machte, in dem gegen ihn wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Bestechung ermittelt wird. Es ist das dritte Mal, dass er in diesem Verfahren auftaucht: zunächst im Dezember freiwillig und dann im Februar als formeller Verdächtiger.
Diesen Quellen zufolge hat der ehemalige Minister kategorisch erklärt, dass er sich selbst auf diesen Aufnahmen nicht wiedererkannt habe. Er habe nicht nur seine Stimme nicht wiedererkannt, sondern auch behauptet, dass es unmöglich sei, dass er mehrere der von der Guardia Civil in ihrem Bericht aufgezeichneten Gespräche geführt habe.
In seiner Erklärung bestritt Ábalos außerdem Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aufträgen, die derzeit vom Obersten Gerichtshof geprüft werden, und betonte, er habe zu keinem Zeitpunkt Aufträge zur Manipulation öffentlicher Bauaufträge erhalten.
Die Befragung am Montag konzentrierte sich auf drei Abschnitte: einen zur Rettungsaktion für Air Europa, einen weiteren zur Einstellung von Claudia Montes – bekannt als Gewinnerin des Schönheitswettbewerbs Miss Asturias +30 2017 – beim öffentlichen Unternehmen Logirail und einen letzten zum UCO-Bericht über Unregelmäßigkeiten bei öffentlichen Bauaufträgen.
Im Zusammenhang mit der Air-Europa-Rettung wurde Ábalos zu der Pressemitteilung des Verkehrsministeriums befragt, die der Geschäftsmann und mutmaßliche Intrigant Víctor de Aldama angeblich erhalten hatte. Der ehemalige Minister distanzierte sich von der Angelegenheit und behauptete, er habe weder Anweisungen zum Verfassen der Pressemitteilung noch zum Versand des Dokuments an den Geschäftsmann gegeben.
Bezüglich Montes' Einstellung erklärte er, er habe keine Vorkehrungen für ihren Einstieg bei Logirail getroffen. Er habe sie zwar bei einer Veranstaltung in Gijón kennengelernt und über soziale Medien mit ihr gesprochen, ihr aber nicht bei der Jobsuche geholfen.
In seiner Erklärung ging er auch auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein, er sei an der Personalvermittlung bei Adif und der Generaldirektion für Autobahnen beteiligt gewesen. Er erklärte, während seiner Amtszeit als Minister hätten ihn mehrere Personen kontaktiert, um Stellen zu beantragen; er bestritt jedoch, in einem dieser Fälle eingegriffen zu haben.
Somit behielt Ábalos trotz der durch den „Cerdán-Bericht“ ausgelösten Nervosität, die seine Verteidigung und die von Koldo dazu veranlasste, ihre Strategie zu überdenken, dieselbe Linie bei wie in früheren Erklärungen.
Eine mögliche Kooperation in Form eines Geständnisses, wie es De Aldamas vor dem Nationalgericht tat, könnte am Ende des Verfahrens zu einer Strafminderung führen. Nach der Erklärung vom Montag sieht das Antikorruptionsbüro jedoch laut den befragten Quellen der Staatsanwaltschaft „null Kooperation“ des ehemaligen Ministers.
Beliebte Vorwürfe fordern GefängnisstrafeNach Ábalos‘ Aussage am Montag fand eine vorläufige Anhörung statt, bei der die Staatsanwaltschaft die Beibehaltung der geltenden Maßnahmen – Ausreiseverbot, Entzug von Reisepässen und regelmäßige Gerichtstermine – forderte. Die von der Volkspartei (PP) geführten Anklageorgane forderten eine vorläufige Inhaftierung.
Dieselben Quellen geben an, dass der Untersuchungsrichter Leopoldo Puente voraussichtlich diesen Montag nach einer etwa anderthalb Stunden dauernden Anhörung über den Fall entscheiden wird.
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