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Drogen: Wie Drogenhändler französische Häfen ins Visier nehmen

Drogen: Wie Drogenhändler französische Häfen ins Visier nehmen
SEVERIN MILLET

Das Foto zeigt aus subjektiver Sicht einen Mann, der mit hochgelegten Füßen auf seinem Schreibtisch sitzt und auf unzählige Bildschirme blickt, die Livebilder von Überwachungskameras in einem französischen Hafen übertragen. Er wirkt ruhig, ist der Einzige an Bord und behält alles im Auge. Dieses Foto, das einem Screenshot vom Handy eines Kokainhändlers entnommen wurde, gehört zu den Inhalten, die zwischen 2019 und März 2021 über den bei Kriminellen beliebten Messaging-Dienst Sky ECC ausgetauscht wurden. Eine Notiz der französischen Polizei, die Le Monde einsehen konnte, präsentiert eine einzigartige Analyse der Diskussionen in diesem Netzwerk, die einen Überblick über die Methoden des Kokainimports nach Frankreich bietet. Die Kontrolle der Häfen, sowohl der primären als auch der sekundären, ist die wichtigste strategische Ressource für Drogenhändler.

Insgesamt wurden dank der Entschlüsselung dieses Messaging-Dienstes durch die Polizei mehr als eine Milliarde Nachrichten abgefangen. Die Betrüger glaubten sich dort ungeschützt und konnten sich ohne Vorsichtsmaßnahmen und Tabus unterhalten. Dank der analysierten Daten stellte die Polizei fest, dass mehrere französische Städte im Austausch zwischen Sky ECC-Nutzern überrepräsentiert waren. Darunter sticht der Hafen von Le Havre (Seine-Maritime) hervor: 21.574 Meldungen, in denen er mit 2.239 Kennungen erwähnt wird. Diese Entschlüsselung verdeutlicht aber auch die zahlreichen Vorkommen von Nebenhäfen. „Der kleine Hafen von Radicâtel [an der Seine, in der Nähe von Le Havre] wird häufiger erwähnt als Städte wie Nantes, Straßburg oder Rennes.“ gibt die Polizeimitteilung an.

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lemonde

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