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In Landerneau das Tier als unerschöpfliche künstlerische Ader

In Landerneau das Tier als unerschöpfliche künstlerische Ader
„Spider“ (1994) von Louise Bourgeois in der Ausstellung „Animal!? Eine Ausstellung von Meisterwerken“ im Kulturfonds Hélène & Edouard Leclerc, in den Capucins in Landerneau (Finistère). NATHALIE SAVALE

Ein weites Thema, eine Fülle von Ausstellungen. Thema sind die Darstellungen von Tieren in der Kunst, allen Tieren, von der einfachen Fliege bis zum prachtvollen Löwen, und allen Künsten aller Zeiten, von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Die Ausstellung „Tier!? Eine Ausstellung von Meisterwerken“ im Kulturfonds Hélène & Edouard Leclerc in Landerneau (Finistère) trägt den Titel „Tier!? Eine Ausstellung von Meisterwerken“. Sie vereint über 150 Werke aus den unterschiedlichsten Materialien, Stilen und Größen. Selbst zehnmal mehr Werke würden die Fragen, die sie aufwirft, nicht erschöpfen. Was der Mensch als Tier bezeichnet, also die Gesamtheit der Lebewesen, die ihm nicht ähneln, ihn beunruhigen, ihn verführen, ihn träumen lassen, ihn nähren – oder sich manchmal von ihm ernähren –, ihn kleiden oder für ihn arbeiten, seit die Gattung „Homo“ vor Hunderttausenden von Jahren entstand. Der Ausstellung kann man daher nicht vorwerfen, sie sei unvollständig und funktioniere nur auf Andeutungen basierend. Anders ist es nicht möglich.

Der Vorwurf wäre umso übertriebener, als es fast so viele Künstler wie Werke gibt: nämlich viele. Das 20. und 21. Jahrhundert überwiegt mit großem Abstand, mit Meisterwerken von Constant (1920–2005) und Wifredo Lam (1902–1982). Unter diesen modernen Künstlern mischen sich jedoch auch einige namhafte alte Meister ein, Veronese, Rembrandt, Chardin, Goya. Und lange vor ihnen der anonyme Künstler, der im Magdalénien in den Schutzhütten von Laugerie-Basse (Dordogne) die hybride Figur eines Mannes mit Vogelkopf, der einen Fisch hält, in ein Schulterblatt gravierte. Wer auch immer diese Zeichnung angefertigt hat, hatte eine sichere Hand und nutzte die Reliefs des Knochens, um die Szene freizulegen, deren Bedeutung natürlich unbekannt ist. Da sich eine der Eigenschaften des Tieres teilweise dem Verständnis entzieht, könnte es das Wahrzeichen der Ausstellung sein.

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