Der Medien-Mr. Mondialisation ruft seine Fans zum Überleben auf


Das belastete Foto habe journalistischen Wert, hieß es in den Medien.
Die Nachricht erschütterte linke Anhänger in den sozialen Medien. Am Dienstag gab das politisch orientierte, aber überparteiliche Free-Media-Portal „Mr. Mondialisation“ bekannt, dass es dauerhaft von Facebook gesperrt wurde. Seine Seite mit 1,5 Millionen Followern wurde „ohne Benachrichtigung oder mögliche Beschwerde“ gelöscht. Seitdem äußert die Community ihr Unverständnis. „Das ist ziemlich skandalös“, schimpfte ein französischsprachiger Follower. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unabhängige Medien zerstört werden.“
„Über Nacht, nach so vielen Jahren des Kampfes, stehen wir am Rande des Verschwindens, der moralischen und finanziellen Erschöpfung.“
Gegenstand: Ein Foto zum Thema „Grüner Kolonialismus“, das Angehörige des Yanomami-Volkes in ihrer natürlichen Umgebung zeigt. Facebook-Betreiber Meta wirft dem Bild „Kindernacktheit“ vor. Das Medium widerspricht dieser Interpretation und betont, das Foto sei „journalistisch und nicht sexualisiert“. Trotz Protest wurde die Entscheidung bestätigt.
„Ob einfacher Fehler oder die Absicht, Schaden zuzufügen, spielt keine Rolle, die Situation bleibt schlichtweg unerträglich“, wütet Mr. Globalization. „Wir sind Zeugen einer offensichtlichen Ungerechtigkeit mit dramatischen Folgen für das gesamte Team, aber auch für die journalistische Freiheit und die Meinungsfreiheit insgesamt.“
Fünfzehn Jahre Arbeit und 30.000 Inhalte haben ihre wichtigste Quelle der Sichtbarkeit verloren. Die Facebook-Seite des Magazins war sein Flaggschiff. Auf Instagram hat Mr. Mondialisation „nur“ 100.000 Follower, und seine eigene Website verzeichnet Berichten zufolge nur zwei Millionen Besucher pro Monat. „Unsere Community wurde enthauptet“, fährt Mr. Mondialisation fort. Das zwölfköpfige Team verspricht, „alle möglichen rechtlichen Mittel zu nutzen, um Gerechtigkeit zu erlangen“.
20 Minutes