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Zollgebühren: US-Luftfahrtindustrie warnt Donald Trump

Zollgebühren: US-Luftfahrtindustrie warnt Donald Trump

Donald Trump macht sich mit seinen Zöllen neue Feinde, sogar auf amerikanischem Boden. Diesmal ist es die Luft- und Raumfahrtindustrie, die sich dagegen wehrt.

Lesezeit: 2 min
Eine Boeing von American Airlines (Vordergrund) in einem Terminal des New Yorker Flughafens LaGuardia am 30. April 2025. (CHARLY TRIBALLEAU / AFP)

Fluggesellschaften und Flugzeughersteller sind besorgt über die Zölle der Trump-Regierung und machen dies deutlich. Anfang Juni schrieben sie dem Handelsministerium in einem offiziellen Schreiben sinngemäß: „Vorsicht, Amerika schießt sich selbst ins Knie.“ Ihre Argumentation ist nachvollziehbar. Die Einführung prohibitiver Zölle auf importierte zivile Luftfahrttechnologie wird die Produktionsketten schädigen. Der Import teurerer Ersatzteile kann die Flugzeugherstellungskosten nur erhöhen und der amerikanischen Industrie schaden.

Die gesamte Branche ist direkt betroffen, und Donald Trump hätte früher daran denken können. Tatsächlich erkannte das Wirtschaftsministerium in Washington schon lange nach der Ankündigung des amerikanischen Präsidenten, den Welthandel besteuern zu wollen, dass ein Problem bestehen könnte, und bat daher Anfang Mai die betroffenen Hersteller um Stellungnahme. Einen Monat später legt die amerikanische Luft- und Raumfahrtindustrie ihre Argumente vor, die nun Gehör finden sollten.

Die US-Luftfahrt- und Rüstungsindustrie verzeichnet seit über 70 Jahren einen gesunden Handelsüberschuss. Die Exporte beliefen sich auf 136 Milliarden US-Dollar, davon allein 114 Milliarden US-Dollar aus der Zivilluftfahrt. Die Branche beschäftigt in den USA 2,2 Millionen Menschen in rund 100.000 Unternehmen.

Donald Trumps Handelspolitik wirkt sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie aus. Insbesondere profitiert die amerikanische Luft- und Raumfahrtbranche seit fast fünfzig Jahren von einem internationalen Abkommen, das Zölle und Handelshemmnisse nahezu vollständig abgebaut hat. Washingtons neue Politik wäre daher mehr als nur ein Sandkorn in dieser bislang gut geölten Maschinerie. Einmal mehr sieht sich Donald Trump mit seinen Widersprüchen konfrontiert: Nach den inflationären Auswirkungen seiner Politik auf die amerikanischen Verbraucher rebellieren nun die Hersteller. Dies ist offensichtlich erst der Anfang einer Wende, die sozusagen den Spieß umdreht.

Francetvinfo

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