Als junge indigene Journalistin sprach ich mit António Guterres, dem UN-Generalsekretär, über den Klimawandel.

Wajã Xipai, ein junger indigener Journalist, der im Amazonas-Regenwald lebt, hatte wenige Tage vor Beginn der COP30 die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Kollegen vom Guardian den UN-Generalsekretär zu interviewen. In der britischen Zeitung schildert er dieses bewegende Erlebnis und hebt die entscheidende Rolle hervor, die indigene Völker beim Erhalt von Natur und Klima spielen.
Wir haben uns am Waldrand eingerichtet. Der Laptop-Bildschirm ist schon eine Weile an; wir haben nichts dem Zufall überlassen, um die kleinste Panne, einen Internetausfall oder einen leeren Akku zu vermeiden. Ich habe sogar ein Glas kaltes Wasser in Reichweite, falls ich plötzlich husten muss. Plötzlich taucht ein Gesicht auf. Es ist er: António Guterres, der Sprecher der ganzen Welt, der UN-Generalsekretär.
Vor einigen Wochen erhielt ich eine Nachricht von Jonathan Watts vom Guardian, in der er mich einlud, António Guterres mit ihm zu interviewen. Ich sagte zu. Es war das erste Mal, dass ich die Gelegenheit hatte, mit einer so wichtigen Person zu sprechen. Aber was sollte ich ihn fragen?
Ich bin ein junger indigener Mann (19 Jahre) vom Volk der Xipai und habe mein ganzes Leben in einem Dorf mitten im größten Regenwald der Welt, dem Amazonas, verbracht. Als Indigener kenne ich das Leid des Waldes aus tiefster Überzeugung, denn es ist untrennbar mit meinem Wesen verbunden. Mehr als jedes einzelne Element lebt der gesamte Wald in mir: die Menschen, die ihn bewohnen, die Bäume, das Land, der Fluss und die Lebewesen in seinen Gewässern. Mir war daher klar, dass meine Fragen eng mit allem verknüpft sein würden, was mich zu einem indigenen Menschen des Amazonas macht.
Die UN sagt mir
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