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Bleiben oder vor dem Vulkan fliehen? Das Dilemma der Bewohner der Bucht von Neapel

Bleiben oder vor dem Vulkan fliehen? Das Dilemma der Bewohner der Bucht von Neapel

Dieses vulkanische und seismische Gebiet vor der Küste Neapels in Süditalien ist als „Phlegräische Felder“ bekannt. In den letzten Monaten kam es hier zu zahlreichen Erdbeben mittlerer Intensität. Zwar gab es dabei keine Opfer und kaum Schäden, doch geben sie Anlass zur Sorge: Einige Anwohner befürchten einen verheerenden Vulkanausbruch, andere beklagen übertriebene Panikmache.

Der Bürgermeister von Pozzuoli erließ eine dringende Anordnung, nachdem in einem Gebiet an der Grenze zu Neapel ungewöhnlich hohe Kohlendioxidkonzentrationen festgestellt wurden. Foto: PAOLO MANZO/NurPhoto/AFP

Ursprünglich befand sich das Macellum von Pouzolles auf gleicher Höhe mit dem Rest des Viertels. Heute liegt es mindestens zwei Stockwerke tiefer. Im 17. Jahrhundert vermutete man, dass sich unter den Überresten der drei aus dem Boden ragenden Säulen noch etwas anderes verbergen müsse. Und tatsächlich stieß man bei Grabungen auf einen antiken römischen Markt. Unter dem Einfluss des Bradyseismus, ein Begriff, der wörtlich „langsame Erschütterungen“ bedeutet [und Hebungen und Senkungen des Bodens aufgrund kleiner Erdbeben vulkanischen Ursprungs bezeichnet], war das gesamte architektonische Ensemble in den Boden gesunken, vom Meerwasser überflutet worden und erst wieder an die Oberfläche gekommen. Heute gilt es als eine Art Patient Null der geologischen „Krankheit“ der Phlegräischen Felder. Die heftigsten Episoden ereigneten sich zwischen 1970–1972 und 1982–1984. Die Bevölkerung wurde daraufhin evakuiert, und Tausende von Menschen wurden jahrelang an anderen Orten angesiedelt.

Die Erde bebte weiter, und man befürchtete einen Ausbruch. Eine Angst, die heute wiederkehrt. Als wäre das Feuer unter der Caldera aus etwa vierzig Vulkanen, dem großen Kessel, auf dem diese prächtige und verfluchte Region ruht, neu entfacht worden. Das Magma erhitzt sich. Es schwillt an.

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Courrier International

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