WHO: Über 2.700 Cholera-Todesfälle seit Jahresbeginn

Die Zahl der Cholera-Fälle nimmt weltweit zu. Laut dem jüngsten Bulletin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es im Mai mit 52.589 Fällen einen Anstieg der Infektionen um 35 % im Vergleich zum April. Seit Jahresbeginn gab es 211.678 Fälle und 2.754 Todesfälle. Die am stärksten betroffenen Länder seit Jahresbeginn sind der Südsudan (über 51.000 Fälle) und Afghanistan (46.000 Fälle).
Weiter hinten liegen die Demokratische Republik Kongo (27.000 Fälle), Angola (22.000 Fälle), der Jemen (18.000) und der Sudan (16.000). Der Südsudan ist auch das Land mit der höchsten Zahl an Todesfällen (973), gefolgt von Angola (685), der Demokratischen Republik Kongo (576) und dem Sudan (278).
Die WHO stuft das mit der Epidemie verbundene Risiko als sehr hoch ein. Obwohl die Zahl der tatsächlich betroffenen Länder (26) begrenzt ist, bestehen Bedingungen für eine Ausbreitung der Infektion, und eine Milliarde Menschen leben in Risikogebieten. Es bestehe ein „erhöhtes Risiko einer grenzüberschreitenden Übertragung, das durch durchlässige Grenzen, unzureichende Überwachung und mangelndes Bewusstsein in der Bevölkerung begünstigt wird“, schreibt die WHO.
Zu den weiteren Herausforderungen zählen Konflikte, die den betroffenen Bevölkerungen den Zugang zu Behandlungs- und Präventionsdiensten erschweren. Viele Länder seien zudem am Ende ihrer Reaktionskapazitäten, da sie gleichzeitig mit großen Cholera-Epidemien und anderen Notfällen konfrontiert seien.
Im Hintergrund stehe das Problem fehlender Finanzmittel: „Der Rückzug wichtiger Geldgeber beeinträchtigt die Reaktionsbemühungen in mehreren Ländern mit hohen Ansteckungsraten. Für die Prävention, Vorbereitung und Bewältigung von Epidemien sind anhaltende internationale und nationale Investitionen erforderlich“, so die Schlussfolgerung der Weltgesundheitsorganisation.
ansa