Gattuso: «Die Rückkehr zur Weltmeisterschaft ist von grundlegender Bedeutung. Ich hoffe, La Russa umzustimmen.»

„Die Rückkehr zur Weltmeisterschaft ist für unseren Fußball von grundlegender Bedeutung: Vor mir liegt eine schwierige Aufgabe, aber es gibt nichts Einfaches im Leben.“ Dies sind die ersten Worte von Gennaro Gattuso , dem neuen Trainer der italienischen Fußballnationalmannschaft, der den nach der schweren Niederlage in Norwegen entlassenen Luciano Spalletti ersetzen soll. „Ich höre oft, dass unser Fußball kein Talent hat: Aber die Spieler sind da, wir müssen ihnen die Voraussetzungen bieten, ihr Bestes zu geben.“ Gattuso gab dann zu, dass die neue Rolle „ein wahrgewordener Traum ist. Es gibt wenig zu besprechen, viel zu tun.“

Anschließend sprach der ehemalige Mailänder Mittelfeldspieler von seiner Nationalmannschaft, die eine Familie sein will. „Wir müssen die Begeisterung und den Zusammenhalt in schwierigen Momenten wiederentdecken“, fügte er hinzu. „Wir brauchen den Teamgeist, der die Azzurri schon immer auszeichnete.“ Gattuso schloss: „Wer nach Coverciano kommt, muss mit Begeisterung kommen. Das Wichtigste ist, eine Familie zu sein. Technik und Taktik kommen später, jetzt müssen wir wieder eine Gruppe werden.“

Zu seiner Vergangenheit sagte Gattuso, er habe „in diesen Jahren so viel über mich gehört. Alle halten mich für einen Fußballer mit Herz und Entschlossenheit, aber ich glaube, dass ich als Trainer meine Mannschaften gut spielen ließ: Heute würde ich keinen Gattuso mehr aufs Feld schicken, der Mist gebaut hat. Als Trainer sehe ich Fußball anders“, fügte er hinzu. Und in Bezug auf Senatspräsident Ignazio La Russa, der seine Nominierung mit der Bemerkung kommentiert hatte, er sei nicht der Meinung, er sei ein „Symbol“ des italienischen Fußballs, bekräftigte der neue Trainer, er wolle keine Kontroversen auslösen. „Ich hoffe nur, dass ich ihn dazu bringe, seine Meinung zu ändern und Italien zur Weltmeisterschaft zu führen, damit er es sich anders überlegt.“

Delegationsleiter Gianluigi Buffon erinnerte daran, dass er „mit Rino viele Erfahrungen als Spieler sammeln konnte. Auch als Gegner hatte ich es mit den von ihm trainierten Mannschaften zu tun, und es waren immer schwierige Spiele.“ „Er ist ein Kämpfertyp, und das kann ihm niemand nehmen. Aber er ist auch ein Gentleman, der seit zwölf Jahren als Trainer tätig ist und in ganz Europa Erfahrung gesammelt hat. Er spürte den Wunsch, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Wenn wir jemandem ein Etikett verpassen, dann nur, weil wir ihn nicht besser kennenlernen wollen“, fügte der ehemalige Nationaltorhüter hinzu, fast so, als wolle er Kritik an der Wahl des neuen Trainers vorwegnehmen.

„Gattuso ist der neue Trainer, weil er die Qualitäten und die Entschlossenheit mitbringt, vor allem aber den Wunsch, für die Azzurri und unser Land Großes zu erreichen. Die Nationalmannschaft braucht ihn, und er hat dem Ruf ohne zu zögern Folge geleistet. Wir sind von Rinos menschlichen und technischen Qualitäten überzeugt. Er wird der Mann der Ergebnisse sein“, sagte Gabriele Gravina , Präsident des FIGC, bei der Vorstellung des neuen Trainers. „Er zeichnet sich durch große Opferbereitschaft, Professionalität und Vorbereitung aus. Und dann etwas Außergewöhnliches, das mich sofort beeindruckt hat: Er stellte das Wir vor das Ich und sendete mit überbordender Begeisterung klare Botschaften. Er sagte mir sofort, dass niemand allein gewinnt und dass wir alle gemeinsam zur Weltmeisterschaft fahren“, fügte er hinzu. Und weiter: „Wir haben einen Trainer gewählt, der keine Angst hat, Verantwortung zu übernehmen, der weiß, was es bedeutet, das Trikot der Azzurri zu tragen. Wir wissen, dass seine Aufgabe schwierig, aber auch faszinierend sein wird: Identität und Ergebnisse zurückzubringen.“