Die heutigen Aktienmärkte, 26. Juni. Der Spread fällt unter 90. Der niedrigste Wert seit April 2010

MAILAND – Die Spanne zwischen deutschen und italienischen Anleiherenditen verringert sich weiter. Sie fiel heute Morgen erstmals unter 90 Punkte und erreichte damit ihren niedrigsten Stand seit April 2010. An der Währungsfront tragen neue Spannungen zwischen US-Präsident Trump und Fed-Chef Jerome Powell zur Schwächung des Dollars bei, der Euro nähert sich der Marke von 1,17. Die Aktienmärkte tendieren heute Morgen nach oben. Asien verzeichnete einen positiven Handelstag, Tokio schloss mit einem Plus von 1,65 %.
Wechselkurse: Euro steigt weiter über 1,17 Dollar, neues Hoch aus dem Jahr 2021
Der Euro legte gegenüber dem Dollar weiter zu und durchbrach die Marke von 1,17, was ein neues Jahreshoch erreichte, unterstützt durch die allgemeine Dollarschwäche. Der Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel hält, was die Risikobereitschaft steigert. Gleichzeitig kamen Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der US-Notenbank auf, nachdem Berichte aufkamen, dass Präsident Trump eine vorzeitige Nominierung des nächsten Fed-Vorsitzenden erwägt, was den Dollar unter Druck setzt. Gleichzeitig weckt die Entscheidung der NATO, die Verteidigungsausgaben bis 2035 von 2 % auf 5 % des BIP zu erhöhen, die Erwartung, dass Länder, insbesondere Deutschland, ihre Kreditaufnahme erhöhen werden, um diese Ziele zu erreichen.
Mailänder Börse: Anstieg abgesagt, gemischte Banken, Tim im Blickpunkt
Piazza Affari macht den Anstieg der ersten Handelsphase zunichte: Der Ftse Mib verzeichnet ein Minus von 0,01 % bei 39.318 Punkten. Tim steigt um 1,71 % auf 0,4156 Euro, auch dank eines positiven Berichts von Berenberg, der die Aktie bei 0,52 Euro pro Aktie sieht und zum Kauf empfiehlt. Auch Stm sticht hervor (+1,44 %). Unter den wichtigsten Energieunternehmen bleibt Enel unverändert, während Eni um 0,26 % fällt. Industriewerte sind negativ: Stellantis mit -0,62 % und Pirelli mit -0,41 %. Bei den Finanzunternehmen: Generali mit -0,41 %, Intesa mit +0,24 %, Unicredit mit -0,11 %, Mps mit +0,25 %, Mediobanca mit +0,20 %.
Illycaffè: übernimmt 100 % des Schweizer Vertriebshändlers
Ilycaffè hat die 100-prozentige Kontrolle über den Schweizer Vertriebspartner mit Sitz in Thalwil übernommen. „Der Schweizer Markt ist aufgrund seiner Größe, seines Premium-Anteils und seines Potenzials von großer strategischer Bedeutung und stellt ein bedeutendes Wachstumsfeld für die Marke dar. Die Übernahme ist zudem Teil der umfassenden Strategie zur Stärkung der direkten Präsenz in wichtigen europäischen Märkten“, kommentiert CEO Cristina Scocchia.
H&M: Gewinn im ersten Halbjahr – 27 %, Umsatz – 1 %
H&M-CEO Daniel Ervér betonte, dass die Unternehmensergebnisse „durch die gestiegenen Einkaufspreise aufgrund des stärkeren US-Dollars und höherer Versandkosten“ sowie durch Investitionen in den Kundenservice negativ beeinflusst wurden. Er merkte jedoch an, dass sich die negativen externen Faktoren, die die Einkaufskosten im ersten Halbjahr erhöht hatten, im zweiten Halbjahr positiv entwickeln. In diesem Zusammenhang prognostizierte der Konzern für Juni einen Umsatzanstieg in lokaler Währung um 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Ende Mai betrieb H&M insgesamt 4.166 Filialen.
Gas: Igi-Index auf 39 Euro pro Megawattstunde gesunken
Der Wert des IGI-Index (Italienischer Gasindex) beträgt am 26. Juni 39,00 Euro/MWh und liegt damit unter dem Wert vom 25. Juni, als er bei 39,13 Euro/MWh lag. Dies berichtete der Energy Markets Manager.
Vorsichtiger Aufwärtsstart
Die europäischen Aktienmärkte starteten vorsichtig im Plus, da die Anleger einerseits die geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und die neuen NATO-Verpflichtungen und andererseits das bevorstehende Auslaufen der US-Zölle am 9. Juli beobachteten. US-Vertreter werden voraussichtlich nächste Woche mit iranischen Amtskollegen zusammentreffen, um Teherans Atomambitionen einzudämmen, da der Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel weiterhin gilt. Die Entscheidung der NATO, ihre Verteidigungsausgaben bis 2035 von zwei auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen, löste gestern eine Rallye europäischer Rüstungsaktien aus, obwohl die Marktstimmung insgesamt weiterhin verhalten bleibt. Im frühen Handel stieg der Pariser CAC 40 um 0,44 Prozent auf 7.591,61 Punkte, der Frankfurter Dax 30 um 0,53 Prozent auf 23.649,54 Punkte und der Londoner FTSE 100 verzeichnete ein Plus von 0,05 Prozent auf 8.722,75 Punkte. Der FTSE MIB legte um 0,35 Prozent zu.
Shell dementiert Gerüchte über BP-Übernahme
Der britische Energieriese Shell hat Berichte zurückgewiesen, wonach er ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten BP erwägt. Shell erklärte am Dienstag, man habe ein solches Angebot nicht aktiv geprüft und bestätigte, weder Kontakt noch Gespräche mit BP über ein mögliches Angebot geführt zu haben. Shell betonte, man konzentriere sich weiterhin darauf, durch Leistung, Disziplin und Vereinfachung Mehrwert bei gleichzeitiger Emissionsreduzierung zu schaffen. Das Unternehmen reagierte mit dieser Erklärung auf jüngste Medienspekulationen.
Tokio schließt mit +1,65 %
Die Tokioter Aktien schlossen höher. Der Nikkei 225 stieg um 1,65 % auf 39.588 Punkte und erreichte damit ein Viermonatshoch. Beflügelt wurden diese Werte von Technologieaktien und den positiven Auswirkungen der Rekordgewinne von Nvidia an der Wall Street. Advantest Corp. legte um 5 % zu, Tokyo Electron um 3,8 %, während die SoftBank Group, eine wichtige Größe im Nikkei 225, um mehr als 5 % zulegte. Japans führender Handelsunterhändler Ryosei Akazawa erklärte, er werde die Handelsgespräche mit den USA vor Ablauf der Frist für die Aussetzung der gegenseitigen Zölle am 9. Juli fortsetzen. Tokio könne die 25-prozentigen Zölle auf Autos nicht akzeptieren.
repubblica